Wirtschaft

US-Ermittler erweitern Vorwürfe Hat FTX-Gründer auch chinesische Beamte geschmiert?

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Die von Sam Bankman-Fried gegründete Kryptobörse FTX war im November pleitegegangen.

Die von Sam Bankman-Fried gegründete Kryptobörse FTX war im November pleitegegangen.

(Foto: picture alliance / AA)

Die US-Behörden werfen dem Gründer der Kryptobörse FTX bereits "Betrug epischen Ausmaßes vor". Während Sam Bankman-Fried auf "nicht schuldig" plädiert, ergänzen die Staatsanwälte ihre Anschuldigungen. Er soll auch chinesische Offizielle geschmiert haben - mit 40 Millionen Dollar.

US-Ankläger verstärken den Druck auf den Gründer der insolventen Kryptowährungsbörse FTX, Sam Bankman-Fried. Sie ergänzten ihre Anschuldigungen gegen den einstigen Star-Unternehmer um einen 13. Vorwurf, wie aus veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht. Die US-Behörden warfen Sam Bankman-Fried bereits "Betrug epischen Ausmaßes" und Geldwäsche vor. Hinzu kommt jetzt: Die Staatsanwälte beschuldigen Bankman-Fried nun auch, er habe im Jahr 2021 versucht, chinesische Beamte mit 40 Millionen Dollar in Form von Digitalgeld zu bestechen, damit eingefrorene Konten freigegeben werden. Von Bankman-Frieds Anwälten gab es zunächst keine Äußerung zu dem neuen Vorwurf.

Bei den vorherigen zwölf plädierte der Unternehmer zu acht "nicht schuldig" und gab zu den restlichen vier noch keine Stellungnahme ab. Bankman-Fried wurde am 12. Dezember auf Betreiben der US-Justizbehörden auf den Bahamas verhaftet. Dort hatte FTX den Hauptsitz.

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FTX war vor dem Kollaps einer der größten Handelsplätze für sogenannte Kryptowährungen wie das Digitalgeld Bitcoin. Nach Gerüchten über Unregelmäßigkeiten und einer geplatzten Rettung durch den Erzrivalen Binance hatten Anleger im November 2022 in großem Stil Geld bei FTX abgezogen. Daraufhin beantragte die Kryptobörse Gläubigerschutz. Insidern zufolge soll Bankman-Fried heimlich zehn Milliarden Dollar an FTX-Kundengeldern zu Alameda transferiert haben. Bankman-Fried gibt zwar Fehler zu, weist den Vorwurf strafbarer Handlungen aber von sich.

Der Insolvenzverwalter von FTX, John Ray, führte das Debakel der Kryptobörse darauf zurück, dass in dem Unternehmen "eine sehr kleine Gruppe von äußerst unerfahrenen und ungebildeten Personen" alle wichtigen Entscheidungen traf. "Noch nie in meiner Laufbahn habe ich ein derartiges Versagen der Unternehmenskontrollen auf allen Ebenen einer Organisation erlebt, angefangen beim Fehlen von Jahresabschlüssen bis hin zum völligen Fehlen jeglicher interner Kontrollen oder einer wie auch immer gearteten Unternehmensführung", sagte er bei einer Anhörung im US-Kongress.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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