Vor dem Übernahme-Prozess Hedgefonds Greenlight steigt bei Twitter ein
02.08.2022, 01:09 Uhr
Das Gericht habe gute Gründe, Musk zum Kauf zu zwingen, sagt der Fondsgründer.
(Foto: IMAGO/Political-Moments)
Elon Musk will Twitter nicht mehr kaufen, im Oktober entscheidet ein Gericht darüber, ob er aus der Übernahme herauskommt. Der Hedgefonds Greenlight Capital rechnet ihm schlechte Chancen aus und kauft sich beim Social-Media-Riesen ein. Sein Gründer ist für Musk kein Unbekannter.
Mitten im Rechtsstreit zwischen Twitter und Tesla-Chef Elon Musk hat der Hedgefonds Greenlight Capital einen Einstieg bei dem Kurznachrichtendienst bekanntgegeben. Man habe im vergangenen Monat die Aktien bei einem Kurs von durchschnittlich 37,24 Dollar gekauft, hieß es in einem Brief des Gründers David Einhorn vom Montag an Investoren.
Wenn Twitter sich bei dem Verfahren durchsetze, könne der Kurs relativ dazu um 17 Dollar steigen. Wenn der Deal jedoch platze, dürfte ein Minus von 17 Dollar die Folge sein. "Also haben wir eine 50-50 Chance auf etwas, das zu mehr als 95 Prozent eintreten sollte", schrieb Einhorn. Die Twitter-Aktie lag am Montag kurz vor US-Handelsschluss bei knapp 41 Dollar.
Das zuständige Gericht im Bundesstaat Delaware habe dabei guten Grund, Musk dazu zu zwingen, Twitter wie vereinbart für 44 Milliarden Dollar zu kaufen, argumentierte Einhorn. Wenn es Musk jetzt "vom Haken lässt", werde es viele weitere derartige Klagen geben. Zudem habe das Gericht durch seine Urteile über die Jahre hinweg "in diesem Bereich eine große Vorhersehbarkeit geschaffen". Er habe vor Jahren halb aus Scherz geschrieben, es werde allgemein als Tatsache akzeptiert, "dass Elon Musk über dem Gesetz steht", erklärte Einhorn jedoch weiter.
Der Prozess ist für Oktober angesetzt. Musk hatte um einen Termin im Februar gebeten. Einhorn und Musk haben sich wiederholt über Twitter Wortgefechte geliefert. Der Hedgefonds-Gründer wettete jahrelang darauf, dass die Tesla-Aktie fallen würde. Musk hatte sein im April abgegebenes Kaufangebot für Twitter Anfang Juli zurückgezogen. Mit einer Klage will das in San Francisco ansässige Unternehmen ihn zwingen, die Fusion wie vereinbart durchzuziehen.
Quelle: ntv.de, ino/rts