Wirtschaft

Fünf-Sterne-Problem an der Ostsee Hotel Heiligendamm ist pleite

Da war die Welt noch in Ordnung: Fototermin am Rande des G8-Gipfels im Jahr 2007.

Da war die Welt noch in Ordnung: Fototermin am Rande des G8-Gipfels im Jahr 2007.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Kurzbesuch von Staatenlenkern macht aus einem exklusiven Luxushotel noch lange keinen Umsatzmotor: Nicht ganz fünf Jahre nach dem berühmten Strandkorbfoto mit Merkel, Bush und Putin rutscht das Grand Hotel Heiligendamm in die Insolvenz. Der Betreiber hofft auf einen Neustart.

Ostsee-Urlaub in der Luxus-Version: Das Kurhaus des Grand Hotels Heiligendamm.

Ostsee-Urlaub in der Luxus-Version: Das Kurhaus des Grand Hotels Heiligendamm.

(Foto: dpa)

Das berühmte Grand Hotel Heiligendamm ist zahlungsunfähig. Wie die Jagdfeld-Gruppe berichtete, wurde zu Wochenbeginn beim zuständigen Amtsgericht in Aachen die Insolvenz angemeldet.

Die Kreditzinsen konnten nicht mehr gezahlt werden und die Banken hätten erklärt, ihre Kredite definitiv nicht zu verlängern, teilte die Gruppe mit. Das Unternehmen sei aber nicht überschuldet, hieß es. Alle Gläubiger könnten von einer vollständigen Zahlung ausgehen.

"Ich bin aber zuversichtlich, dass eine Lösung möglich ist, die den dauerhaften Betrieb des Grand Hotel Heiligendamm sichert", erklärte Geschäftsführer der Jagdfeld-Gruppe, Anno August Jagdfeld.

Das Hotel war spätestens seit dem weltweit bekannt geworden. Damals hatten sich die Staats- und Regierungschefs wie etwa George W. Bush, Tony Blair und Wladimir Putin neben der deutschen Bundeskanzlerin in einem Strandkorb fotografieren lassen.

Eine kurzfristig gebuchte Übernachtung in der "Deluxe Suite" mit Seeblick - einem der teuersten Zimmer kostet pro Person 590 Euro. Das günstigste Angebot liegt bei 160 Euro inklusive Frühstück, Wellness und Golf-Rabatt. Heiligendamm gilt als ältestes Seebad Deutschlands.

Trotz einiger vielversprechender Ansätze kam die Wiederbelebung des Luxus-Tourismus in Heiligendamm nie recht in Schwung. Selbst die internationale Aufmerksamkeit im Zuge des G8-Gipfels brachte einzelnen Dienstleistern im Umfeld des Hotels wenig Glück.

Der Hersteller des XXL-Strandkorbes, in dem sich die Staatschefs ablichten ließen, musste beispielsweise bereits im Dezember 2008 Insolvenz anmelden. Das weltberühmte Foto hatte das Usedomer Unternehmen mit rund 40 Mitarbeitern nur kurzzeitig ins Rampenlicht gebracht.

Für das Luxushotel muss das kein schlechtes Vorzeichen sein: Nach erfolgreicher Sanierung stellt die nach eigenen Angaben älteste produzierende Strandkorbfabrik Deutschlands mittlerweile unter dem neuen Namen Korbwerk wieder her.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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