Wirtschaft

Tech-Sektor im Plus Inflationssorgen bremsen US-Börsen

Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,3 Prozent auf 14.513 Punkte.

Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,3 Prozent auf 14.513 Punkte.

(Foto: AP)

Die Inflation steigt und steigt und macht die Anleger nervös. Vermögensverwalter beginnen bereits, über Ankurbelungsmaßnahmen nachzudenken. Anders sieht es jedoch bei den steigenden Gaspreisen aus: Während die hohen Energiepreise den Verbrauchern Stress bereiten, sind die Analysten nicht so pessimistisch.

Ein beschleunigter Inflationsanstieg in den USA hat die Stimmung an der Wall Street am Mittwoch getrübt. Der Dow-Jones-Index schloss nahezu unverändert bei 34.378 Punkten, der S&P-500 legte 0,3 Prozent zu. Der technologielastige Nasdaq-Composite notierte 0,7 Prozent fester.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 14.226,22

Die mit Spannung erwarteten Verbraucherpreise lagen mit 5,4 Prozent leicht höher als die erwarteten 5,3 Prozent. Angesichts des derzeitigen Hauptthemas Inflation stießen sie bei den Anlegern auf verstärktes Interesse. Nach Aussage der Marktstrategen der Helaba liefern die Teuerungsdaten für die US-Währungshüter indes keinen Grund, von ihrer geplanten Drosselung der Anleihekäufe abzurücken. Die Rendite zehnjähriger Papiere notierte 3,1 Basispunkte tiefer bei 1,54 Prozent.

Die US-Notenbanker haben bei ihrer Ratssitzung im September Pläne zur Reduzierung des Anleihekaufprogramms in diesem Jahr geprüft. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll hervorgeht, könnten die Anleihekäufe womöglich bis Mitte nächsten Jahres ganz eingestellt werden.

In den vergangenen Tagen hatten Inflationsängste die Stimmung an den Aktienmärken belastet, die durch steigende Energiepreise und anhaltende Engpässe in den Lieferketten geschürt wurden. Unklar ist weiterhin, ob und wie sich dies auf die Geldpolitik der Zentralbanken auswirken wird.

Apple
Apple 189,91

Im Fokus stand zudem die am Mittwoch gestartete Berichtssaison zum dritten Quartal. Hier erhoffen sich die Anleger Aufschlüsse, ob die höheren Kosten für Energie und Rohstoffe die Ergebnisse geschmälert haben. Den Auftakt machten JP Morgan, Blackrock und Delta Air Lines, an den restlichen Tagen der Woche folgen weitere Großbanken und andere Unternehmen.

Ölpreise kaum verändert - Dollar unter Druck

Die Ölpreise notierten minimal leichter auf hohem Niveau. Berichten zufolge könnten die Atom-Gespräche mit dem Iran möglicherweise schon diese Woche wieder aufgenommen werden. Sollte es hier zu einer Einigung kommen, dürfte mehr iranisches Öl an den Markt kommen und die Preise drücken. Die Blicke richteten sich zudem auf die erst am späten Abend (MESZ) veröffentlichten wöchentlichen Rohöllagerdaten des privaten American Petroleum Institute.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 80,35

Aktien aus dem Energiesektor notierten ebenfalls schwächer. Exxon Mobil fielen um 0,7 Prozent. Schlumberger, Hess, Devon, APA und Diamondback Energy zählten zu den größten Branchenverlierern. Konjunktursorgen trieben Anleger am Ölmarkt um, obwohl sich die Ölpreise von ihren zwischenzeitlichen Tiefs lösen konnten. Die Nordseesorte Brent notierte mit 83,39 Dollar je Barrel knapp im Minus.

Der Dollar kam nach seinem jüngsten Höhenflug unter Druck. Der DXY-Dollar-Index gab 0,5 Prozent nach. Teilnehmer sahen darin aber nur eine Unterbrechung des Aufwärtstrends, der von der Erwartung einer strafferen Geldpolitik getragen wird. Der Goldpreis legte mit dem schwächeren Dollar und den gesunkenen Anleiherenditen zu, die das unverzinsliche Edelmetall attraktiver machen.

Apple-Aktie mit gesenkter Produktion leichter - Blackrock mit Kurssprung

Für die Apple-Aktie ging es um 0,4 Prozent abwärts. Der Technologie-Konzern muss laut einem Medienbericht wegen des weltweiten Chipmangels sein Produktionsziel für das iPhone 13 senken. Einem weiteren Bericht zufolge prüft Apple das Potenzial der AirPods als Gesundheitsgerät, etwa für Anwendungen zur Verbesserung des Hörvermögens oder zur Messung der Körpertemperatur. Die Qualcomm-Aktie stieg dagegen um 1,7 Prozent. Der Halbleiterhersteller hat ein Aktienrückkauf-Programm im Volumen von 10 Milliarden Dollar angekündigt.

Delta Air Lines
Delta Air Lines 34,18

Die Titel von Blackrock gewannen 3,8 Prozent. Der Vermögensverwalter hat seinen Gewinn im dritten Quartal viel deutlicher gesteigert als von Beobachtern erwartet. Das durchschnittliche verwaltete Vermögen wuchs um 24,8 Prozent auf 9,58 Billionen Dollar.

JP Morgan hat die Gewinnerwartungen deutlich geschlagen. Allerdings sei das nicht ganz überraschend aufgrund der guten Handelsumgebung an den Märkten, heißt es. Auffallend sei die starke Zunahme der Assets Under Management, die um 17 Prozent nach oben sprangen. Die Aktie gab dennoch 2,6 Prozent nach, allerdings hat sie seit Jahresbeginn um über 30 Prozent an Wert zugelegt, was zu Gewinnmitnahmen anregte. Auch wurden Bankenwerte von den gesunkenen Marktzinsen belastet.

Delta Air Lines knickten um 5,8 Prozent ein. Die Fluglinie hat vor Belastungen aufgrund gestiegener Treibstoffpreise gewarnt.

Quelle: ntv.de, cls/DJ

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