Wirtschaft

Firmengründer soll Microsoft verlassen Investoren wollen Gates absägen

Bill Gates.

Bill Gates.

(Foto: REUTERS)

Microsoft ohne Bill Gates ist für viele unvorstellbar. Ein Gruppe von Aktionären sieht das allerdings anders. Sie fordert, dass sich der Firmengründer von der Spitze des Verwaltungsrats zurückzieht.

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Mit dem angekündigten Rücktritt von Konzernchef Steve Ballmer hat Microsoft die wichtigste personelle Weiche für den geplanten Konzernumbau bereits gestellt. Während die Suche nach einem Nachfolger läuft, wächst der Druck auf Firmengründer Bill Gates, sich ebenfalls zurückzuziehen. Drei große Investoren drängten darauf, dass der Firmengründer den Vorsitz des Verwaltungsrates räume, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Sie berief sich auf "mit den Überlegungen vertraute Personen". Microsoft wollte sich nicht äußern.

Die Investoren, die zusammen mehr als fünf Prozent an dem weltgrößten Softwarekonzern halten, fürchteten, dass eine Veränderung der Konzernstrategie mit Gates als Chairman schwer umzusetzen sei, hieß es. Ferner hätte es der neue Konzernchef unlängst schwerer, substanzielle Änderungen vorzunehmen. Sie beziehen sich dabei auf Gates Rolle bei der Suche nach einem neuen Konzernchef. Gates gehört dem damit beauftragten Ausschuss an.

Auf der Suche

Das Gremium wird von John Thompson angeführt, einem früheren Chef des Antiviren-Spezialisten Symantec. Thompson widersprach in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" der weit verbreiteten Ansicht, dass Gates bei der Auswahl das Sagen haben werde. Er habe zwar "enormen Respekt vor Bill", sagte Thompson. Aber er habe die Rolle nicht angenommen, um Gates' Schachfigur zu sein.

Microsoft hatte Ende August angekündigt, dass Ballmer innerhalb der nächsten zwölf Monate zurücktritt. Er stand 13 Jahre an der Spitze des Unternehmens und war der direkte Nachfolger des legendären Firmengründers Gates. Microsoft steckt im Umbau in einen Konzern für Elektronikgeräte und Dienstleistungen. Dieser war nötig geworden, da Microsofts Vormachtstellung durch den Wandel zu Tablets und Smartphones schwindet.

Zu den aussichtsreichen Kandidaten für den Vorsitz gehört einem Medienbericht zufolge Ford-Chef Alan Mulally. Der 68-Jährige sei zunächst nicht interessiert gewesen, habe aber zuletzt immer mehr Gefallen an der Idee gefunden, berichtete das "Wall Street Journal"-Blog "All Things D". Bisher wurden Nokia-Chef Stephen Elop die größten Chancen eingeräumt. Er sei weiterhin vorn im Rennen mit dabei, hieß es. Aber in jüngster Zeit habe es eine Verschiebung zu Gunsten Mulallys gegeben, weil er viel Erfahrung bei der Neupositionierung von Unternehmen habe. Mulally kam zu Ford vom Flugzeughersteller Boeing, der ebenso wie Microsoft seinen Sitz in Seattle hat. Ein weiterer Bewerber sei der frühere Skype-Chef Tony Bates.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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