Wirtschaft

Post Holding wird versilbert Japan braucht Börsen-Milliarden für Aufbau

Noch Jahre nach einem Tsunami und dem schweren Atomunfall von Fukushima, ist das japanische Namie eine Geisterstadt.

Noch Jahre nach einem Tsunami und dem schweren Atomunfall von Fukushima, ist das japanische Namie eine Geisterstadt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit dem Börsengang der Post erhofft sich der japanische Staat Einnahmen im zweistelligen Milliardenbereich. Anteile der Japan Post Holdings und ihrer Töchter sollen vor allem an Privatanleger verkauft werden. Mit dem Geld hat Tokio ganz bestimmte Pläne.

Japan will beim größten Verkauf von Staatsbesitz seit drei Jahrzehnten umgerechnet rund 10,6 Milliarden Euro einnehmen. Die japanische Post sowie die Bank– und Versicherungstöchter der Japan Post Holdings legten entsprechende Preisspannen für ihre Börsengänge fest.

Nikkei
Nikkei 43.643,81

Zunächst werden rund zehn Prozent der drei Gesellschaften verkauft, weitere Anteile sollen folgen. Das Geld soll in den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben und der Atomkatastrophe in Fukushima vor viereinhalb Jahren fließen. Insgesamt will die Regierung dafür rund 29 Milliarden Euro durch den Verkauf von Teilen der drei Post-Gesellschaften einsammeln.

Wertpapierhändler gehen davon aus, dass die Nachfrage nach den Aktien groß sein wird. "Das ist nicht ein normales Geschäft, das ist in diesem Jahrhundert bislang der größte Börsengang in Japan, und jeder muss daran beteiligt sein", sagte etwa Gavin Parry von Parry International Trading in Hongkong. Der Großteil der Anteile ist für Kleinanleger reserviert. Handelsstart ist der 4. November. Die Börsengänge sind die größte Privatisierung seit dem Marktdebüt des Telekommunikationskonzerns NTT 1987.

Drei Viertel der Papiere soll an japanische Privatanleger gehen

Für Japans Kapitalmärkte und die Regierung des Landes ist das angesichts der Größe der Transaktion ein wichtiges Ereignis. Die japanische Post hat landesweit 24.000 Filialen und ihr gehört eine der weltgrößten Banken sowie Japans größter Versicherer. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, über sein riesigen Postnetz landesweit universale Finanzdienstleistungen anzubieten. Die Japan Post Bank hat über die Postfilialen Einlagen in Höhe von 200 Billionen Yen.

Das japanische Finanzministerium will 80 Prozent der Aktien an inländische Anleger verkaufen, den Rest an ausländische institutionelle Investoren. Rund 95 Prozent der im Inland verkauften Papiere sollen an Einzelpersonen gehen.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen