Fußmatten zu teuer? Kartellamt bestraft Autozulieferer
24.06.2015, 10:51 Uhr
Gerade die textile Innenausstattung von Fahrzeugen stand im Mittelpunkt der Preisabsprachen.
(Foto: imago/Sebastian Geisler)
Sie sind in jedem Auto - und hätten wohl günstiger sein können: Jahrelang sollen sich Unternehmen bei Preisen für Auskleidungen, Hutablagen und Bodenbelägen abgesprochen haben. Nun greifen die Wettbewerbshüter durch. Die Firmen sind kooperativ.
Das Bundeskartellamt hat Bußgelder gegen fünf Automobilzulieferer verhängt. Die Strafe summiert sich auf rund 75 Millionen Euro. Bei den betroffenen Unternehmen handele es sich um Hersteller von akustisch wirksamen Bauteilen und deren Verantwortliche wegen Absprachen gegenüber der Automobilindustrie, teilte die Behörde mit. bei den Bauteilen handelt es sich um Bodenbeläge, Fußmatten, Hutablagen, Kofferraumauskleidungen, textile Radlaufschalen, Motorraumschalldämpfungen, Stirnwanddämpfungen und Kofferraumabsorber.
Betroffen seien die Unternehmen Autoneum Germany GmbH, Carcoustics International GmbH, Greiner Perfoam GmbH, Ideal Automotive GmbH und die International Automotive Components Group. Gegen das ebenfalls an den Absprachen beteiligten Unternehmen Johann Borgers GmbH, das als erstes mit dem Bundeskartellamt kooperiert habe, sei in Anwendung der Bonusregelung kein Bußgeld verhängt worden.
Ermittlungen nicht abgeschlossen
Die Kartell-Beteiligten seien sich grundsätzlich einig, dass sie das jeweilige Bestandsgeschäft sowie damit verbundene Nachfolgeaufträge der Wettbewerber möglichst nicht angreifen würden. Die Unternehmen hätten sich unter anderem über Preisuntergrenzen oder die Weitergabe von Rohstoffpreiserhöhungen abgestimmt, sagte er weiter.
Alle Unternehmen hätten bei der Aufklärung des Kartells mit dem Bundeskartellamt kooperiert, was entsprechend zu einer Ermäßigung der Bußgelder geführt habe. Ermittlungen gegen ein weiteres Unternehmen würden derzeit noch fortgeführt.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ