Wirtschaft

Fast 300 Millionen Euro mehr Kassen streiten über AOK-Überschüsse

Für stürmische Zeiten haben die Kassen ausgiebig vorgesorgt.

Für stürmische Zeiten haben die Kassen ausgiebig vorgesorgt.

(Foto: imago/Schöning)

Die gesetzlichen Krankenkassen horten so viele Milliarden in ihren Rücklagen wie noch nie. Doch die Überschüsse sind höchst unterschiedlich verteilt. Während die AOK ihr Kostenmanagement rühmt, klagen die Konkurrenten über politische "Fehlsteuerungen".

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im ersten Quartal dieses Jahres hohe Überschüsse erzielt - laut einem Bericht beträgt dieser 620 Millionen Euro. Das sind gut 200 Millionen Euro mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Damit steigen die Rücklagen der insgesamt 113 gesetzlichen Kassen auf einen Rekordwert von 16,5 Milliarden Euro.

Das Geld ist allerdings unterschiedlich verteilt. So konnten im Jahresvergleich die Allgemeinen Ortskrankenkassen ihren Überschuss von 72 auf 361 Millionen Euro ausbauen, wogegen der Quartalsüberschuss der Ersatzkassen, zu denen unter anderem die Barmer, Techniker Krankenkasse und DAK Gesundheit gehören, im Jahresvergleich von 206 auf 155 Millionen Euro sank. AOK und Ersatzkassen versichern zusammen mehr als zwei Drittel der Versicherten.

Auch bei den Betriebskrankenkassen reduzierte sich der Überschuss im Jahresvergleich demnach von 38 Millionen auf 30 Millionen Euro, die Innungskassen halbierten ihren Überschuss auf 17 Millionen Euro, die Knappschaft konnte ihre Reserven mit 58 Millionen Euro leicht ausbauen.

Während die AOK ihr striktes Kosten- und Vertragsmanagement als Grund für die gute Entwicklung nannten, beklagten die Ersatzkassen gegenüber der "FAZ" Fehlsteuerungen durch den Finanzausgleich der Kassen. Wegen der wachsenden Kritik hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ein Gutachten zur Reform des Finanzausgleichs in Auftrag gegeben. Im Herbst soll es vorliegen.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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