Knorr, Langnese, Axe & Co. Kaufland verbannt Unilever-Produkte
21.12.2018, 11:33 Uhr
Kaufland stellt im kommenden Jahr sein Sortiment drastisch um.
(Foto: imago/Manfred Segerer)
Im nächsten Jahr müssen sich Kaufland-Kunden auf eine massive Umstellung einstellen: Aus den Regalen der Supermarktkette verschwinden ab Januar Produkte von Unilever. Hintergrund ist ein lange schwelender Lieferpreis-Streit.
Der Streit um die Einkaufspreise zwischen Kaufland und dem Konsumgüterhersteller Unilever ist endgültig eskaliert. Wie die Supermarktkette nun bekannt gab, werden ab dem kommenden Jahr die Produkte von Unilever aus den Regalen genommen. Der Schritt betrifft Marken wie Knorr, Langnese, Pfanni, Axe, Rexona und Duschdas. Ausgewählte Eisprodukte von Magnum, Cremissimo und Viennetta sind weiterhin erhältlich. Als Alternativen stünden Kunden viele Marken und Eigenmarken zur Verfügung, so der Konzern.
Als Gründe nannte das Unternehmen in einem Statement "drastische Preiserhöhungen sowie einseitige Änderungen der Geschäftsbedingungen von Unilever". Als einer der bedeutendsten Markenartikelhersteller der Welt versuche Unilever "seine herausragende Marktposition zu nutzen, um Einfluss auf den Einzelhändler zu nehmen und die eigenen Erträge noch weiter zu optimieren", so die Sicht von Kaufland.
Die Supermarktkette habe Schaden vom Unternehmen abwenden wollen und reagiere entsprechend konsequent, heißt es. Die von Unilever geforderten "Preiserhöhungen und einseitigen Veränderungen der Geschäftsbedingungen hätten zu erheblichen Erhöhungen der Verkaufspreise geführt, die über marktübliche Preise hinausgegangen wären".
Kaufland bedauert die Entscheidung und verweist auf Bemühungen, durch die dennoch keine Einigung mit Unilever erzielt werden konnte. Die von dem Unternehmen vorgeschlagenen Lösungen seien allesamt von Unilever abgelehnt worden.
Kaufland hatte bereits im September rund 480 Produkte des Unilever-Konzerns aus den Regalen genommen. Die Supermarktkette begründete das damit, dass Unilever die Lieferpreise kurzfristig drastisch erhöht habe. Auch in Tschechien, der Slowakei, Polen, Rumänien und Bulgarien gab es einen Bestellstopp für einige Unilever-Produkte.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa