Wirtschaft

Keine Einigung mit Russland Saudis wollen offenbar mehr Öl produzieren

Die Ölpreise sind infolge der Corona-Epidemie stark gefallen.

Die Ölpreise sind infolge der Corona-Epidemie stark gefallen.

(Foto: AP)

Drei Jahre hält die Absprache zwischen Opec und Russland über die Fördermengen für Öl - nun fällt sie der Corona-Epidemie zum Opfer. Saudi-Arabien zieht daraus erste Konsequenzen. Der Wüstenstaat will seine Ölproduktion Insidern zufolge hochfahren. Billiger zu haben, ist es jetzt schon.

Nach dem Scheitern der Gespräche zwischen der Opec und Russland über eine gemeinsame Förderbremse will Saudi-Arabien offenbar seine Produktion hochfahren. Der weltgrößte Ölexporteur plane den Ausstoß im April auf deutlich über zehn Millionen Barrel pro Tag (bpd) zu erhöhen, meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei Insider. Womöglich werde der Ausstoß näher an elf Millionen bpd liegen. Zum Vergleich: In den vergangenen Monaten waren es 9,7 Millionen bpd. Zugleich soll Öl billiger werden.

Ölpreis
Ölpreis 65,28

Der staatliche saudiarabische Öl-Konzern Saudi Aramco gab am Samstagabend bekannt, den offiziellen Verkaufspreis (OSP) für alle Sorten und alle Abnehmer zusammenzustreichen. So werde der OSP für Lieferungen nach Nordwest-Europa um acht Dollar je Barrel gesenkt.

Am Freitag war nach drei Jahren eine Absprache zwischen Russland und der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zu Fördermengen im Streit aufgekündigt worden. Russland lehnte eine Drosselung der Produktion wegen der Coronavirus-Epidemie ab. Daraufhin war der Ölpreis an den Märkten gefallen.

Unter dem Druck der Coronavirus-Epidemie hat sich Erdöl seit Jahresanfang um mehr als ein Viertel verbilligt. Das macht vor allem den Opec-Ländern zu schaffen. Russland dagegen gab an, mit dem derzeitigen Preisniveau leben zu können. Der Ausbruch des Coronavirus drückt auf die Ölnachfrage, weil Flüge gestrichen und Reisen abgesagt wurden, um eine weitere Verbreitung des Erregers zu verhindern und ein Einbruch der Weltkonjunktur befürchtet wird.

Nach dem Scheitern der Förderbremse sei davon auszugehen, dass es vielerorts zur Erhöhung der Förderung komme, sagte einer der Insider. "Saudi-Arabien führt keinen Feldzug, sondern vertritt seine eigenen Interessen", hieß es weiter zu den Plänen des Königreichs.

Quelle: ntv.de, jug/rts

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