Lohnerhöhungen dank Trump Konzerne reichen Steuergeschenke weiter
12.01.2018, 12:27 Uhr
Walmart steht in den USA wegen seiner niedrigen Löhne in der Dauerkritik.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Kritikern zufolge entlastet die von Trump und den Republikanern durchgesetzte Steuerreform vor allem Reiche und Unternehmen. Viele Firmen kündigen nun an, ihre Mitarbeiter an der erwarteten Ersparnis teilhaben zu lassen.
Mit Lohnerhöhungen, verbesserten Sozialleistungen und Einmalzahlungen wollen viele US-Konzerne Einsparungen aus der geplanten Steuerreform an ihre Mitarbeiter weitergeben. Zuletzt gab der Autobauer Fiat Chrysler bekannt, er werde rund 60.000 Beschäftigten in den USA je 2000 Dollar zahlen. Zuvor hatten unter anderem die Fluggesellschaft American Airlines, der Telekommunikationskonzern AT&T und der Finanzdienstleister Wells Fargo Bonuszahlungen und Lohnerhöhungen angekündigt.
Der größte private Arbeitgeber in den USA, der Einzelhandelsriese Walmart teilte mit, den Mindestlohn für seine mehr als eine Million Angestellten ab Februar auf pro Stunde elf Dollar (9,17 Euro) zu erhöhren. Zudem werde es Einmalprämien von bis zu 1000 Dollar und Verbesserungen bei Mutterschutz und Elternzeiten geben.
Bislang zahlte Walmart ein Einstiegsgehalt von neun Dollar pro Stunde, nach drei Monaten und einer Weiterbildung erhöhte sich der Stundenlohn auf zehn Dollar. "Von nun an beträgt der Einstiegslohn für alle Angestellten mindestens elf Dollar die Stunde", sagte ein Unternehmenssprecher.
Zwei Millionen Bürger profitieren
Nach Angaben von US-Finanzminister Steven Mnuchin beschlossen bereits 130 Firmen Bonuszahlungen und Prämien in Folge der Steuerreform. Davon würden zwei Millionen US-Bürger profitieren. Die Steuerreform war im Dezember abschließend verabschiedet worden. Sie sieht eine drastische Senkung der Unternehmensteuer von 35 auf 21 Prozent vor.
Kritiker monieren, dass die sozialen Verbesserungen für Arbeitnehmer nur einen geringen Anteil der durch die Steuerreform erwarteten Gewinne ausmachen werden. Sie befürchten, dass die Gewinne vor allem in Aktienrückkaufprogramme, höhere Dividenden und Managergehälter fließen werden.
Quelle: ntv.de, mbo/rts/dpa