Banken beziehen Stellung MS warnt vor Gefahren abseits des Brexit
22.06.2016, 17:39 Uhr
Vor dem Referendum der Briten über einen Verbleib in der EU weisen viele Experten auf mögliche Gefahren eines Austritts Großbritanniens hin. Morgan Stanley indes sieht noch andere Probleme - und ist damit nicht allein.
Brexit oder "Bremain"? Diese Frage interessiert vor allem die Finanzmärkte und Banken. Auf diverse Risiken abseits der reinen Abstimmung machten die Analysten von Morgan Stanley (MS) aufmerksam. So sehen sie bei einem Wahlergebnis mit einem Stimmenunterschied von bis zu 200.000 Stimmen das Risiko, dass die unterlegene Seite das Wahlergebnis anfechten könnte. Dies könnte den Markt für einige Wochen in der Schwebe lassen, ähnlich wie es bei der Präsidentenwahl 2000 in Florida der Fall gewesen sei, hieß es.
Zusätzlich verkompliziert werde die Situation dadurch, dass das Referendum nicht rechtlich bindend für die Regierung sei. Sie könnte sich dann dafür entscheiden, es komplett zu ignorieren.
Was macht der FTSE?
Die Experten der Credit Suisse rechnen indes damit, dass der britische Leitindex FTSE 100 im Falle eines Brexit am Jahresende sechs Prozent tiefer liegt als bei einem EU-Verbleib - bei 6200 statt 6600 Punkten. Sollten die Briten für einen Verbleib stimmen, dürfte sich der Leitindex demzufolge zulegen. Zur Wochenmitte notierte der FTSE um 6230 Zähler.
Die Citibank stellt sich auf einen EU-Verbleib Großbritanniens ein. "Wir sehen eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent, dass sich die Mehrheit der britischen Wähler beim Referendum am 23. Juni für einen Verbleib in der EU aussprechen wird", hieß es in einer Mitteilung an Kunden. Allerdings könne auch ein knapper Sieg die politische Stabilität des Vereinigten Königreichs und der Europäischen Union unterminieren, hieß es weiter.
Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts