Wirtschaft

Jeder Vierte betroffen Mehr Erwerbstätige müssen abends arbeiten

Allein im Büro: Immer mehr Deutsche arbeiten abends und nachts.

Allein im Büro: Immer mehr Deutsche arbeiten abends und nachts.

(Foto: dpa)

Arbeiten, wenn andere schlafen gehen: Das ist für immer mehr Deutsche Alltag. Jeder Vierte muss im Job mit Abend- und Nachtschichten rechnen - das kann unangenehme Folgen haben.

Immer mehr Deutsche arbeiten abends und nachts. Inzwischen gehe jeder vierte Erwerbstätige (25,7 Prozent) seinem Job regelmäßig zwischen 18 und 23 Uhr nach, teilte das Statistische Bundesamt mit. 1992 lag dieser Anteil noch bei rund 15 Prozent. Während weniger Selbstständige am Abend arbeiten als Arbeitnehmer, ist es bei der Nachtarbeit genau umgekehrt. Der Anteil der Deutschen, die zwischen 23 und 6 Uhr arbeiten, stieg auf 8,6 Prozent.

"Abend- und Nachtarbeit, wie auch überlange Arbeitszeiten können den Raum für private Aktivitäten einschränken und auch mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen einhergehen", erklärten die Statistiker. Vor allem in Vollzeit tätige Selbstständige arbeiten demnach länger als üblich - zumindest aber nicht so lange wie noch vor 13 Jahren. Mit 53 Prozent hat fast jeder zweite Selbstständige aktuell mindestens eine 48-Stunden-Woche. 1992 waren es noch fast zwei Drittel.

Trotzdem schlagen die Statistiker Alarm: Nach internationaler Konvention gelte eine solche Stundenzahl als überlange Arbeitszeit. Arbeitnehmer machen derweil weit weniger Überstunden. Nur noch sieben Prozent arbeiten über 48 Stunden in der Woche - und bilden damit die Ausnahme von der Regel. Denn in den vergangenen Jahren hat sich die Arbeitszeit der in Vollzeit Erwerbstätigen laut den Statistikern insgesamt verringert, wenn auch nur um 1,3 Prozent.

Insbesondere Führungskräfte arbeiten nach wie vor länger: 37,6 Prozent aller Chefs haben mindestens eine Fünf-Tage-Woche, arbeiten also acht Stunden länger als üblich. Das betrifft derzeit 15 Prozent der Männer, aber nur sieben Prozent der Frauen. "Dies lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass Frauen im Vergleich zu Männern deutlich seltener Führungspositionen ausüben", erklärten die Statistiker.

Quelle: ntv.de, jug/rts

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