Wirtschaft

Rosneft wird zum Rohöl-Riesen Moskau verhaftet Öl-Manager

Britisch-russischer Zankapfel: Die einstige Vorzeige-Kooperation TNK-BP soll in Rosneft aufgehen.

Britisch-russischer Zankapfel: Die einstige Vorzeige-Kooperation TNK-BP soll in Rosneft aufgehen.

(Foto: AP)

Der Zeitpunkt erscheint ungewöhnlich: Kurz vor der Bekanntgabe neuer Details zum milliardenschweren TNK-BP-Verkauf an Rosneft erheben die Behörden in Russland schwere Korruptionsvorwürfe gegen einen hochrangigen Manager. Nicht nur an den Börsen wirft der Vorgang Fragen auf. Handelt es sich um einen Zufall - oder um russische Industriepolitik?

Recht nah am Kreml: Der Rosneft-Chef hat einen direkten Draht zu Putin.

Recht nah am Kreml: Der Rosneft-Chef hat einen direkten Draht zu Putin.

(Foto: AP)

Mitten in den laufenden Verhandlungen zwischen den Energieriesen und um den britisch-russischen Ölförderer ist ein Manager des Gemeinschaftsunternehmens festgenommen worden.

Der PR-Chef von TNK-BP soll Unternehmern gegen Millionenbeträge hohe Posten etwa in der russischen Präsidialverwaltung angeboten haben. Das zumindest teilte das Innenministerium in Moskau der Agentur Interfax mit.

Zunächst war offen, ob sich die Festnahme auf den möglichen Kauf der BP-Anteile an TNK-BP durch den russischen Staatskonzern Rosneft auswirken würde. Das Vorgehen der Behörden weckt Erinnerungen an den Fall i. Der frühere Jukos-Chef hatte sich politisch gegen gestellt und war 2003 unter anderem wegen des Vorwurfs des Steuerbetrugs verhaftet wurden.

Der einst reichste Mann Russlands wurde schließlich in aufsehenerregenden Prozessen wegen Steuerhinterziehung und Unterschlagung zu insgesamt 13 Jahren Haft verurteilt. Deutschland und andere westliche Regierungen setzen sich seit langem für seine Begnadigung ein. Menschenrechtsorganisationen halten den Unternehmer für einen " ".

Russlands neuer Rohstoffriese

BP wollte noch vor dem Wochenende über das Angebot in Höhe von insgesamt 28 Mrd. US-Dollar (21,3 Mrd. Euro) für seinen 50-Prozent-Anteil entscheiden. BP-Chef Bob Dudley werde dem Aufsichtsrat vorschlagen, die Offerte anzunehmen, berichtete die britische Zeitung "The Guardian".

Kremlchef hatte sich für den Kauf ausgesprochen. Rosneft-Boss Igor Setschin ist ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten.

Das Staatsunternehmen soll sich zudem für ebenfalls 28 Mrd. US-Dollar gesichert haben, die einem Konsortium russischer Oligarchen gehört. Damit würde Rosneft zum größten börsennotierten Ölkonzern der Welt aufsteigen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen