Wirtschaft

Fokus auf Gastronomie Nestlé nimmt Vittel vom Markt

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Discounter Lidl die Vittel-PET-Einwegflaschen aus den Regalen verbannt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Discounter Lidl die Vittel-PET-Einwegflaschen aus den Regalen verbannt.

(Foto: picture alliance / Rolf Haid)

In Deutschland und Österreich wird noch vor dem Sommer das stille Wasser Vittel von Lebensmittelriese Nestlé aus den Regalen verschwinden. Offenbar erfüllt das Produkt nicht mehr die Margenerwartungen. Der Konzern will sich künftig auf Premium-Wasser konzentrieren.

Der Lebensmittelriese Nestlé nimmt seine Wassermarke Vittel vom Markt in Deutschland und Österreich. Man werde das lokale Geschäft noch vor dem Sommer beenden, erklärte ein Sprecher der Deutschland-Zentrale in Frankfurt. Gleiches gelte für die Wassermarke Contrex. Das stille Vittel-Wasser aus den französischen Vogesen erfüllt offenbar nicht mehr die Margenerwartungen des Schweizer Weltkonzerns.

Nestlé will sich künftig weltweit auf Premium-Wasser konzentrieren. Für den deutschen Markt setzt das Unternehmen auf die Marken San Pellegrino und Aqua Panna, die einen starken Fokus in der Gastronomie haben. Von seinen regionalen Brunnenbetrieben in Deutschland hatte sich der Konzern schon vor Jahren getrennt.

Im vergangenen Jahr hatte der Discounter Lidl die Vittel-PET-Einwegflaschen aus den Regalen verbannt und stattdessen das Konkurrenz-Produkt Volvic von Danone gelistet. Damit fiel ein wichtiger Vertriebsweg auf dem deutschen Markt weg. Der Brunnen in Vittel soll dem Nestlé-Sprecher zufolge weiter betrieben werden. In der Vergangenheit hatte es starke Kritik gegeben, dass dort zu viel Wasser entnommen werde.

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Vor einem Jahr hat Nestlé den Umbau des Geschäfts mit einem weiteren Milliardendeal vorangetrieben. Das Schweizer Unternehmen verkauft sein nordamerikanisches Wassergeschäft für 4,3 Milliarden Dollar an den US-Finanzinvestor One Rock Capital ab, der dabei mit der auf die Konsumgüterindustrie spezialisierten Metropoulos zusammenarbeitet, wie Nestlé mitteilte. Die Transaktion umfasse lokale Marken wie Poland Spring oder Pure Life sowie den US-Getränkelieferservice Readyrefresh für den Direktversand an Endverbraucher.

Das nordamerikanische Wassergeschäft erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 3,4 Milliarden Franken. Im vergangenen Jahr dürfte dieser auf rund 2,8 Milliarden Franken geschrumpft sein, weil der Außer-Haus-Konsum in der Corona-Krise einbrach und der Dollar zum Franken an Wert verlor, schätzt Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy. Den Verkaufspreis für das Geschäft stufte er als "äußerst attraktiv" ein. "Das Portfoliomanagement von Nestlé ist nahezu tadellos", erklärte der Analyst.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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