"Sie kommt näher" Neue Schweinepest alarmiert Landwirte
08.01.2018, 10:32 Uhr
Wildschweine brachten Ende Januar 2014 die Afrikanische Schweinepest erstmalig in das Gebiet der EU.
(Foto: imago/Oliver Willikonsky)
Die Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter aus. Die Grenzen Europas hat sie längst überschritten. Nun fürchten auch deutsche Betriebe um die Tiere und damit verbunden um ihre Existenz. Helfen könnten Jäger.
In der Landwirtschaft wächst die Angst vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland. "Die Seuche kommt näher", sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, der "Süddeutschen Zeitung". Die Tierseuche breitet sich seit einigen Jahren über Russland und das Baltikum in Richtung Westeuropa aus. Für Menschen ist sie aber nicht ansteckend.
Die Folgen eines Ausbruchs wären immens Breite sich der Erreger in Deutschland aus, drohe ein "wirtschaftlich katastrophales Szenario", sagte Krüsken. Exportländer würden Schweinefleisch nicht mehr abnehmen, in Deutschland würden die Preise drastisch fallen.
Die möglichen Schäden für die deutsche Landwirtschaft liegen laut Krüsken "bei zwei bis drei Milliarden Euro pro Jahr". Rechne man die Kosten für die Seuchenbekämpfung und die gesamte Ernährungsbranche hinzu, lande man schnell in "zweistelliger Milliardenhöhe". Der Verband befürchtet gar eine neue Existenzkrise für viele Unternehmen. "Käme nach der gerade bewältigten Krise nun eine neue, müsste sicher eine große Zahl von Betrieben aufgeben."
Nach den jüngsten Infektionsfällen in Zlin südlich von Prag in Tschechien und der Region Warschau in Polen spricht auch das Bundeslandwirtschaftsministerium von einem "hohen Infektionsdruck". Der Bauernverband fordert deshalb einen strengeren Kampf gegen die Seuche. "Wir müssen uns besser vor einer Einschleppung schützen", sagte Krüsken. "Bislang passiert auf Bundes- und Landesebene zu wenig." Vor allem müsse der Wildschweinbestand mit intensiverer Jagd reduziert werden. So sollten Jäger mit Prämien motiviert werden, mehr Wildschweine zu schießen. Wildschweine gelten als wichtiger Übertragungsweg.
Quelle: ntv.de, ftö/AFP