OECD senkt Konjunkturprognose Deutschland wird von anderen Industrienationen abgehängt
25.09.2024, 13:16 Uhr Artikel anhören
Die Industrienation Deutschland lahmt im Vergleich zu anderen Ländern.
(Foto: picture alliance/dpa)
Sinkende Inflation, steigende Einkommen und eine weniger restriktive Geldpolitik in vielen Ländern stabilisieren die Weltwirtschaft. Für Deutschland fällt der neue Ausblick der Industriestaatenorganisation OECD allerdings verhalten aus. Nur ein großes Industrieland dürfte noch schlechter abschneiden.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland erneut nach unten korrigiert. Die Bundesrepublik bleibt demnach eine der am langsamsten wachsenden Industrienationen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr lediglich um 0,1 Prozent zulegen, wie aus dem in Paris veröffentlichten Wirtschaftsausblick hervorgeht.
Von den großen Industrieländern dürfte nur Japan schlechter abschneiden, das sogar um 0,1 Prozent schrumpfen soll. In den anderen großen Euro-Staaten Frankreich (plus 1,1 Prozent), Italien (plus 0,8 Prozent) und Spanien (plus 2,8 Prozent) soll es jeweils deutlich besser laufen.
Bereits im Mai hatte die OECD in einem Zwischenbericht ihre Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt. Statt der noch im Februar angenommenen 0,3 Prozent ging sie damals von 0,2 Prozent Zuwachs aus. Für das kommende Jahr rechnet die Industriestaatenorganisation dann mit mehr Schwung der deutschen Wirtschaft und einem Konjunkturplus von 1,0 Prozent.
Weltweites Wachstum um 3,2 Prozent
Weltweit erwartet die OECD in diesem und im kommenden Jahr ein Wachstum von 3,2 Prozent. Im Euroraum geht sie von einem Zuwachs von 0,7 Prozent beziehungsweise 1,3 Prozent aus. Stabilisierend auf die Wirtschaft wirken sich nach der OECD-Prognose die sinkende Inflation, steigende Einkommen und eine weniger restriktive Geldpolitik in vielen Ländern aus.
Es werden aber weiterhin erhebliche Risiken gesehen. So könnten anhaltende geopolitische und handelspolitische Spannungen Investitionen zunehmend beeinträchtigen und Importpreise erhöhen. Auch könnte sich das Wachstum aufgrund der Abkühlung auf den Arbeitsmärkten stärker abschwächen als erwartet. Andererseits könnten aber auch anziehende Löhne die Ausgaben ankurbeln und weiter sinkende Ölpreise den Rückgang der Inflation beschleunigen.
Die in Paris ansässige Organisation vereint Länder, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen. Mittlerweile sind neben großen Volkswirtschaften wie Deutschland, den USA und Japan auch Schwellenländer wie Mexiko und Chile Mitglied.
Quelle: ntv.de, hny/rts/dpa