"Intellektuelle Kapazität nutzen" Pfizer will in Deutschland forschen
16.09.2015, 23:20 Uhr
Ein Welterfolg der Forschung und Entwicklung bei Pfizer: Viagra.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Infrastruktur um Forschung und Entwicklung im Pharma-Bereich zu betreiben, gilt in Deutschland als herausragend. Der US-Riese Pfizer will dies mit einem neuen Forschungszentrum für sich nutzen. Auch ein Standort scheint schon gefunden.
Der größte US-Pharmakonzern Pfizer plant ein erstes Forschungszentrum in Deutschland. Pfizer arbeite an einem entsprechenden Konzept, sagte der Deutschlandchef des Konzerns, Peter Albiez, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) bei einer Pharma-Tagung in Frankfurt. "Es geht dabei nicht nur um Grundlagenforschung, sondern auch um die Umsetzung von Forschung in klinische Entwicklung", sagte er. "Wir wollen am Standort aktiv sein, wir wollen den Standort weiterentwickeln."
Die Pläne seien noch in einer frühen Phase. "Wir sind am Beginn, Konzepte zu entwickeln", sagte Albiez der Zeitung und fügte auf die Frage nach dem Zeitplan hinzu: "Zwei Jahre werden wir brauchen."
Als Motiv nennt Pfizer, man wolle das hiesige Forschungswissen, die intellektuellen Kapazitäten nutzen. Bisher betreibt Pfizer in Deutschland nur den zweiten Teil von Forschung und Entwicklung: die Entwicklung, also die klinischen Tests, die Studienreihen am Menschen. Das Unternehmen arbeitet hier vor allem mit der Berliner Charité zusammen. Derzeit laufen 30 klinische Projekte, überwiegend in der Krebsbehandlung.
Laut FAZ deutete Albiez an, dass Berlin derzeit als geeignetster Standort für das Zentrum gilt. Doch soll dies keinesfalls als politisches Zeichen gedeutet werden. „Das ist kein Tool zur Vermarktung“, weist Peter-Andreas Löschmann, Geschäftsführer und Medizinischer Direktor, jeden Verdacht, es solle eine neuer Lobby-Standort entstehen, zurück. Vielmehr soll das neue Zentrum an der Schnittstelle zur Entwicklung arbeiten. Aus der Hauptstadt wird auch die Krebssparte des Konzerns gesteuert.
Quelle: ntv.de, dka/DJ