"Abwarten" - und Tee trinken Pfund-Rally droht abruptes Ende
23.06.2016, 14:22 Uhr
Wie die Aktienmärkte weltweit wartet auch das Britische Pfund in dieser Woche mit deutlichen Aufschlägen auf. Mittlerweile kratzt es an der 1,50-Dollar-Marke. Der Grund: Ein "Brexit" scheint vom Tisch. Aber wehe, wenn es anders kommt.
Am Tag des Brexit-Referendums sind die Optimisten auf dem Vormarsch. Spekulationen auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU trieben das Pfund Sterling am Donnerstag auf den höchsten Stand seit sechs Monaten. Es verteuerte sich auf bis zu 1,4947 Dollar und wertete damit binnen einer Woche rund neun US-Cent auf.
"Jetzt heißt es abwarten, bis die Exit Polls und die ersten Ergebnisse nach Mitternacht veröffentlicht werden", sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. "Dabei gilt es zu beachten, dass in der Nacht die Ergebnisse anfänglich stark schwanken können. Denn die städtischen Bezirke, die eher dem 'Bremain'-Lager zuneigen, zählen in der Regel schneller aus und berichten entsprechend schneller." Die Anhänger eines Brexit befürworten den Ausstieg Großbritanniens aus der EU, während der Begriff Bremain für einen Verbleib in der Staatengemeinschaft steht.
An den Märkten werden verschiedene Szenarios durchgespielt. So vermuten Marktteilnehmer, dass das Pfund selbst bei einem Ausgang zugunsten des EU-Verbleibs etwas unter Druck kommen könnte, nachdem es bereits im Vorfeld gestiegen war - nach dem Muster "Buy the rumor, sell the fact". Im Fall eines Brexit dürfte das Pfund massiv abstürzen, sagten Analysten. Sogar ein Fall unter die psychologisch wichtige Marke bei 1,40 Dollar werde prognostiziert.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ