EU treibt Sparkurs weiter voran Portugal verlässt offiziell Rettungsschirm
17.05.2014, 10:50 Uhr
Nach Spanien und Irland ist Portugal nun das dritte Land, das den Euro-Rettungsschirm verlässt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Spanien und Irland haben es vorgemacht, nun versucht es ein drittes Land ohne den Schutz des Euro-Rettungsprogramms: Portugal. Nachlässig sollte der Europartner jedoch auch in Zukunft nicht haushalten, denn die EU beharrt auf ihrem Kurs.
Portugal wird am Mittag offiziell den Euro-Rettungsschirm zuklappen. Unter den hatte sich das Land vor genau drei Jahren geflüchtet, weil es sich an den Kapitalmärkten nicht mehr refinanzieren konnte. Im Gegenzug für 78 Milliarden Euro an Notkrediten von Euro-Ländern, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds hatte sich Portugal zu einem rigiden Sparkurs verpflichtet.
Inzwischen sind die Zinsen an den Anleihemärkten wieder deutlich gesunken. Nach Überzeugung von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho verfügt das Land daher auch ohne Rettungsschirm über genügend Reserven, um finanzielle Turbulenzen ein Jahr lang durchzustehen.
Nach Ansicht der EU-Kommission muss das Land auch nach dem Ausstieg aus dem Rettungsprogramm der Europartner seinen Spar- und Reformkurs beibehalten. "Es gibt keinen Anlass zu Nachlässigkeit", erklärte der zuständige EU-Kommissar Siim Kallas. Um die wirtschaftliche Erholung zu festigen und die noch immer "inakzeptabel hohe" Arbeitslosigkeit zu senken, sei es entscheidend, die solide Haushaltspolitik und Reformen "in den kommenden Monaten und Jahren fortzusetzen".
Portugal ist nach Spanien und Irland der dritte Patient der Währungsunion, der aus einem Rettungsprogramm aussteigt. Weiter am Tropf der Euro-Partner hängen Griechenland und Zypern.
Quelle: ntv.de, ame/AFP