Förderbegrenzung zeichnet sich ab Putin springt der Opec bei
21.11.2016, 12:38 Uhr
Wünscht sich einen höheren Ölpreis: Wladimir Putin.
(Foto: REUTERS)
Die Opec wird sich wohl darauf einigen, die Ölförderung zu drosseln. Russlands Präsident Putin ist davon überzeugt - und kündigt an, im Falle einer Einigung ebenfalls die Förderung zu begrenzen.
Derzeit verdichten sich die Anzeichen, dass sich die Opec bald auf eine Begrenzung der Fördermenge einigt – und Russland mitzieht. "Ich kann das nicht hundertprozentig sagen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass eine Einigung erzielt wird", sagte der russische Präsident Wladimir Putin mit Blick auf das kommende Treffen der Opec Ende November in Wien.
Russland ist als Nicht-Mitglied der Opec bereit, seine Fördermenge ebenfalls zu begrenzen. "Es ist für uns nicht schwer, unsere Produktion einzufrieren", so Putin. Ziel der Ölförderer ist es, mit einem niedrigeren Angebot für höhere Ölpreise zu sorgen.
Bisher hatten Bemühungen des Kartells und von Nicht-Opec-Ländern wie Russland, sich auf eine Begrenzung der Fördermenge zu einigen, keinen Erfolg. Seit Mitte 2014 waren die Ölpreise um bis zu 70 Prozent eingebrochen, sie haben sich jedoch wieder spürbar erholt.
Die Opec hatte im September beschlossen, ihre tägliche Fördermenge auf 32,5 bis 33 Millionen Barrel (je 159 Liter) zu drosseln, nachdem sie im August bei 33,47 Millionen Liter gelegen hatte. Bei demTreffen am 30. November sollen die Einzelheiten festgelegt werden. Dabei geht es vor allem darum, wie sich die Reduktion auf die einzelnen Mitglieder verteilt.
Preis soll kräftig steigen
Diese Frage sorgt innerhalb der Opec für Streit. So lehnt der Iran eine Deckelung seiner Ölförderung ab. Das Land will zunächst wieder das Förderniveau erreichen, dass es vor der Verhängung der westlichen Sanktionen im Atomstreit hatte. Auch der Irak will von der Vereinbarung ausgenommen werden – die Regierung argumentiert, dass die Einnahmen aus der Ölproduktion für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat gebraucht werden.
Am Wochenende hatte sich der Iran allerdings davon überzeugt gegeben, dass sich die Mitglieder des Ölkartells bald auf eine Begrenzung ihrer Fördermengen einigen. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch", sagte Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh nach einem Treffen mit Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo in Teheran. Er beharrte aber darauf, seine Fördermenge erst zu begrenzen, wenn die Produktion wieder mehr als vier Millionen Barrel pro Tag erreicht hat. Die derzeitige iranische Produktion soll etwas mehr als 3,8 Millionen Barrel pro Tag betragen.
Das Ziel der Organisation erdölproduzierender Länder (Opec) ist, den so genannten Korbpreis auf ein Niveau zwischen 55 und 60 US-Dollar je Barrel zu erhöhen. Zuletzt betrug der Korbpreis, der auf Basis der 14 wichtigsten Sorten des Kartells berechnet wird, 42,83 US-Dollar je Barrel.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/DJ