Wirtschaft

Auto für Conti "Teil des Internets" Reifenhersteller wird zur Softwareschmiede

Zukunftstechnologie aller Orten: Seine Rede zum Wandel der Branche las Conti-Chef Degenhart von einer modernen Datenbrille ab.

Zukunftstechnologie aller Orten: Seine Rede zum Wandel der Branche las Conti-Chef Degenhart von einer modernen Datenbrille ab.

(Foto: dpa)

Manche sehen in Continental immer noch den guten alten Reifenhersteller. Doch beim Hannoveraner Traditionskonzern gewinnt die IT an Bedeutung. "Software ist das neue Rad" heißt die Devise.

Der Continental-Konzern sieht sein Geschäftsmodell vor einem grundlegenden Wandel. "Software ist das neue Rad der Industrie. Fast nichts mehr dreht sich ohne sie", sagte Vorstandschef Elmar Degenhart bei der Hauptversammlung in Hannover. "Das Auto wird bald Teil des Internets sein. Davon sind wir fest überzeugt."

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Bisher hängt die Hälfte des Gewinns bei Conti an der Reifensparte, die im vergangenen Jahr gut 48 Prozent des gesamten Betriebsergebnisses abwarf. Künftig jedoch werde der digitale Wandel auch ganz neue Vorzeichen für die Dienstleistungen und Produktpalette des Autozulieferers bringen, sagte Degenhart vor den Aktionären.

Der Schlüssel zur künftigen Entwicklung sei die durchgehende Vernetzung der Mobilität vom Auto selber über die Auto-zu-Auto-Kommunikation bis hin zur Datenübermittlung mit Rechenzentren und der Infrastruktur. "Nebel, Eis, Schnee, Regen, Herbstlaub auf der Fahrbahn: Das Auto wird solche Gefahren in Echtzeit erkennen. Es wird Sie frühzeitig davor warnen. Ebenso vor riskanten Überholmanövern", sagte Degenhart.

Schwacher Euro schiebt Gewinn an

Degenhart unterstrich, dass Conti angesichts dieses Wandels offen für Partnerschaften sei. Der Konzern arbeitet dabei etwa bereits mit dem Netzausrüster Cisco, dem IT-Riesen IBM und dem Kartenspezialisten Nokia zusammen.

Pünktlich zur Hauptversammlung trumpfte Conti auch mit guten Zahlen auf: Der Umsatz des Konzerns stieg im ersten Quartal 2015 auf rund 9,6 Milliarden Euro und legte damit im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres um 14 Prozent zu. Das für Contis Prognose entscheidende sogenannte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern wuchs um etwa 50 Millionen Euro auf rund eine Milliarde Euro. Entscheidend für diese Entwicklung war vor allem der schwache Euro.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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