Studie zum Arbeitsmarkt Schlechte Aussichten für Langzeitarbeitslose
03.11.2015, 16:23 Uhr
In Deutschland gab es 2014 rund 1,1 Millionen Langzeitarbeitslose.
(Foto: imago/Ralph Peters)
Der Jobmarkt boomt - doch Langzeitarbeitlose profitieren kaum davon. Einer neuen Studie zufolge haben sich deren Chancen auf Beschäftigung sogar verschlechtert.
Trotz der anhaltend guten Beschäftigungslage hat Deutschland im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit seit 2010 kaum Fortschritte gemacht. Einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen zuletzt 2009 etwas stärker gesunken; seitdem verharrt sie bei gut einer Million - so auch im vergangenen Jahr.
Zudem hat sich die Perspektive von Langzeitarbeitslosen, eine neue Arbeitsstelle zu finden, trotz der stagnierenden Zahlen offenbar noch verschlechtert. Während 2010 jeden Monat knapp zwei Prozent von ihnen eine reguläre Stelle fanden, waren es im vergangenen Jahr nur noch rund 1,4 Prozent - und damit jeder 70. Zum Vergleich: Von den Kurzzeitarbeitlosen findet etwa jeder Elfte pro Monat eine neue Stelle.
Entsprechend lange dauert bei Langzeitarbeitslosen die Jobsuche. Jeder Zweite ist seit zwei oder mehr Jahren erwerbslos. Die Tendenz, es dauerhaft zu bleiben, ist seit 2010 um 4 Prozent gestiegen. Das Institut führt diese Entwicklung vor allem auf die immer schlechteren Voraussetzungen zurück, die Langzeitarbeitslose für den Arbeitsmarkt mitbringen.
Die Zahl von Langzeitarbeitlosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sei demnach stetig gestiegen - mehr als der Hälfte von ihnen fehle eine entsprechende Qualifikation. Für sie komme oftmals nur eine Helfertätigkeit infrage. Denn auf Fachkraft- oder Spezialisten-Stellen würden sich vor allem Kurzzeitarbeitslose bewerben. Unter den Langzeitarbeitslosen sind aber auch immer mehr ältere Arbeitnehmer, die schwieriger zu vermitteln sind.
Quelle: ntv.de, jug/dpa