Wirtschaft

Geld abgezweigt? Schlecker-Familie in Österreich verklagt

Christina (Mitte) Meike und Anton Schlecker vor dem Landgericht Stuttgart.

Christina (Mitte) Meike und Anton Schlecker vor dem Landgericht Stuttgart.

(Foto: picture alliance / Lino Mirgeler)

Jahre nach der Insolvenz der Drogeriekette Schlecker kommt es wohl auch in Österreich zum Prozess. Laut einem Medienbericht fordert der Insolvenzverwalter 20 Millionen Euro Schadenersatz. Patriarch Anton Schlecker ist jedoch nicht der Beklagte.

Im Fall der Pleite der Drogeriekette Schlecker wird es voraussichtlich auch in Österreich zu einem Prozess kommen. Der Insolvenzverwalter der österreichischen ehemaligen Schlecker-Tochter Dayli habe gegen drei Mitglieder der Familie eine Zivilklage eingereicht, bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts Linz am Freitag einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel".

Laut "Spiegel" fordert der Insolvenzverwalter 20 Millionen Euro Schadenersatz, weil zwischen 2008 und 2011 Gelder von der Schlecker-Tochter in Österreich nach Deutschland abgezweigt worden seien. Der Insolvenzverwalter beziffert den entstandenen Schaden auf bis zu 172 Millionen Euro. "Das Gericht soll klären, ob die Familie für diese Abflüsse haftet", sagte er dem Magazin. Die Anwälte der Familie Schlecker halten die Klage für unbegründet.

Ehefrau und Kinder im Fokus

Nach Angaben des Gerichts wird bei einer vorbereitenden Verhandlung nun eine etwaige gütliche Einigung versucht und das Prozessprogramm festgelegt. "Wann es zu einem Prozess kommt, steht noch nicht fest", sagte die Sprecherin weiter. Beklagte in dem Verfahren seien die Ehefrau von Anton Schlecker sowie seine beiden Kinder.

Im Stuttgarter Prozess gegen den einstigen Drogerienmarkt-König wirft die Staatsanwaltschaft Anton Schlecker vor, mehr als 25 Millionen Euro an seine Frau Christa sowie seine Kinder Lars und Meike verschoben und dem Zugriff der Gläubiger entzogen zu haben. Europas ehemals größte Drogeriekette Schlecker hatte im Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Mehr als 25.000 Menschen in Deutschland und genau so viele im Ausland verloren ihren Arbeitsplatz.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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