Wirtschaft

"Putschversuch hinterlässt Spuren" Sorge um türkische Wirtschaft wächst

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Die Deutsch-Türkische Industrie- und Handelskammer registriert eine gewisse Zurückhaltung des Mittelstandes bei neuen Engagements in der Türkei. Ihrer Meinung nach wird der Putschversuch Schäden hinterlassen.

Der gescheiterte Militärputsch in der Türkei könnte laut der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer in Istanbul die Wirtschaft des Landes weiter beeinträchtigen. Zwar seien die "langfristigen Schäden" noch nicht absehbar, "aber diese Nacht wird Spuren hinterlassen", sagte Handelskammervorstand Jan Nöther dem "Handelsblatt" mit Blick auf den Umsturzversuch.

Nöther zeigte sich auch insgesamt besorgt um die Wirtschaft in dem Land, das in den vergangenen Monaten unter anderem von mehreren Anschlägen erschüttert worden war. "Die türkische Wirtschaft erlebte bereits in der Vergangenheit schmerzvolle Krisen und fand immer wieder geeignete Lösungsansätze", sagte er weiter. "Nunmehr scheint es allerdings, dass aufgrund der anhaltenden Bedrohungslage der Vertrauensvorschuss der internationalen Wirtschaftspartner schwindet."

Einen generellen Rückzug deutscher Investoren aus der Türkei beobachtet die Handelskammer laut Nöther bisher nicht. Es sei aber "eine Zurückhaltung des Mittelstandes mit Blick auf neue Engagements spürbar".

In der Türkei hatten Teile des Militärs am Freitagabend einen Putsch gestartet, der nach wenigen Stunden niedergeschlagen wurde. Bei den schweren Gefechten in Ankara und Istanbul wurden nach offiziellen Angaben 265 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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