Wirtschaft

Große Spanne Sprit nach Rabatt-Ende bei allen EU-Nachbarn billiger

Für Autofahrer, die in Grenznähe leben, kann es sich lohnen, zum Tanken in die Nachbarländer zu fahren.

Für Autofahrer, die in Grenznähe leben, kann es sich lohnen, zum Tanken in die Nachbarländer zu fahren.

(Foto: dpa)

In Deutschland steigen die Spritpreise wieder sprunghaft an. Der Tankrabatt ist Geschichte, doch die Preise für Diesel liegen über dem Niveau von vor seiner Einführung, die für Benzin deutlich darunter. Jenseits der Grenzen ist Tanken aber überall günstiger.

Nach dem Ende des Tankrabatts sind die Spritpreise hierzulande wieder deutlich höher als in allen EU-Nachbarstaaten. Autofahrerinnen und -fahrer in Deutschland zahlten am 5. September im Tagesdurchschnitt 2,07 Euro für einen Liter Super E5 und 2,16 Euro für einen Liter Diesel, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Benzin war damit günstiger als Ende Mai vor Beginn des Tankrabatts, Diesel teurer.

Am 5. September waren die Benzinpreise in den Nachbarländern Dänemark mit 2,04 Euro und den Niederlanden mit 2,01 Euro pro Liter ähnlich hoch wie in Deutschland - in Polen, Luxemburg, Frankreich, Tschechien, Belgien und Österreich mit Preisen von 1,38 Euro bis 1,74 Euro deutlich niedriger. Beim Dieselpreis lag der Unterschied bei neun bis 55 Cent: In Dänemark kostete der Liter Diesel 2,07 Euro, in Polen 1,61 Euro.

Mit dem Tankrabatt hatte die Regierung die Energiesteuer auf Kraftstoffe von Anfang Juni bis Ende August gesenkt. Einschließlich Mehrwertsteuer betrug die Ersparnis 35,16 Cent beim Benzin und 16,71 Cent beim Diesel. Vor Einführung des Rabatts am 30. Mai war Superbenzin E5 laut Statistik nur in zwei Nachbarländern - in Dänemark und in den Niederlanden - teurer gewesen als in Deutschland. Ein Liter kostete damals 2,21 Euro, also deutlich mehr als am 5. September.

Für Diesel dagegen wurden Ende Mai pro Liter 2,04 Euro fällig - das war also günstiger als aktuell. Laut Statistik liegen die Preise für Diesel an den Tankstellen in Deutschland bereits seit dem 26. August höher als vor Einführung des Tankrabatts.

Die Ursachen für die unterschiedliche Entwicklung seien vielfältig, erklärten die Statistiker. "Neben Lieferengpässen dürften die in Folge des Kriegs in der Ukraine ausbleibenden Dieselimporte aus Russland eine Rolle spielen." Insgesamt sind die Kraftstoffpreise demnach höher als vor Kriegsbeginn Ende Februar. Am 21. Februar hatte ein Liter E5 noch 1,80 Euro und Diesel 1,66 Euro gekostet.

Das Statistische Bundesamt nutzte für die Vergleiche Daten der EU-Kommission. Die Preise an Tankstellen in den einzelnen EU-Staaten werden wöchentlich immer montags erhoben. Es sind Tagesdurchschnittspreise, einschließlich Abgaben und Steuern.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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