Wirtschaft

Folge der Energiewende Strom wird teurer

Windräder in der Nähe von Brüssow in Mecklenburg-Vorpommern.

Windräder in der Nähe von Brüssow in Mecklenburg-Vorpommern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Verbraucher müssen sich offenbar auf weiter steigende Strompreise in Folge der Energiewende einstellen. Die Bundesregierung erwägt deshalb einen Systemwechsel und will sich Schweden zum Vorbild nehmen.

Der befürchtete Anstieg der Ökostrom-Umlage und damit der Energiekosten scheint sich zu bestätigen. Wie der "Spiegel" berichtet, geht die Bundesregierung inzwischen davon aus, dass die Umlage von derzeit 5,3 Cent pro Kilowattstunde im kommenden Jahr auf 6,2 bis 6,5 Cent steigen wird. Das wäre ein Anstieg um etwa 20 Prozent. Auch die Umlage zur Finanzierung der Stromnetze wird demnach um 0,2 bis 0,4 Cent pro Kilowattstunde teurer.

Fachleute waren schon seit längerem davon ausgegangen, dass die Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr zwischen 6 und 6,5 Cent liegen könnte. Teilweise war sogar ein Wert von 7 Cent genannt worden.

Einen konkreten Grund für die Steigerung nannte das Magazin nicht. Doch nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe von Mitte August könnte die Befreiung energieintensiver Unternehmen von der Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr andere Firmen und Verbraucher mit sieben Milliarden Euro belasten. Bis Mitte Juli hatte eine Rekordzahl von 2367 Unternehmen für 2014 einen Antrag auf Ausnahmen von der Zahlung der Umlage beantragt. Beiträge von befreiten Unternehmen werden auf die übrigen Stromverbraucher umgelegt.

Schweden als Vorbild

Die von der Regierung beauftragte Monopolkommission wolle am Donnerstag ein Sondergutachten zur Energiewende vorlegen, hieß es weiter. Demnach sprechen sich die Experten für einen Systemwechsel aus. Ihr Modell sehe vor, dass die Regierung den Energieversorgern eine Ökostrom-Quote von zunächst 27,5 Prozent vorschreibe. Stichtag für die Einführung wäre der 1. Januar 2015.

Die Quote würde anschließend Jahr für Jahr erhöht, bis im Jahr 2020 insgesamt 35 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien bezogen werden könnten. Aus welcher Quelle der grüne Strom stamme, solle jedoch den Versorgern überlassen werden. Auf diese Weise, so die Monopolkommission, werde der Wettbewerb zwischen Windkraft, Photovoltaik und Biomasse angekurbelt. Vorbild sei das Quotenmodell für die Ökostrom-Förderung in Schweden.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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