Kurssprünge bei Regionalbanken US-Börsen legen deutlich zu
05.05.2023, 22:48 Uhr Artikel anhören
Geht doch: Soviel wie am Freitag hatte der Dow zuletzt im Januar zugelegt.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Nach vier verlustreichen Handelstagen machen die US-Börsen zum Wochenausklang wieder Boden gut. Neben überraschend guten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt trägt vor allem die Quartalsbilanz von Apple zur Erholung bei. Auch die gebeutelten Regionalbanken sind wieder im Aufwind.
Überraschend starke Quartalszahlen von Apple haben die Wall Street am Freitag gestützt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,7 Prozent höher bei 33.674 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte um 1,8 Prozent auf 4136 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 2,3 Prozent auf 12.178 Stellen. Für den Dow Jones-Index war es der größte prozentuale Anstieg innerhalb eines Handelstages seit Anfang Januar. In der Gesamtwoche konnte der Leitindex damit seinen Verlust auf 1,2 Prozent eingrenzen, der S&P verlor 0,8 Prozent. Die Nasdaq blieb weitgehend unverändert zur Vorwoche.
Bei Apple sank der Umsatz das zweite Quartal in Folge. Das Minus fiel aber nur rund halb so hoch aus wie befürchtet. Die Erlöse mit iPhones wuchsen sogar überraschend um 1,5 Prozent auf 51,33 Milliarden Dollar. Die Apple-Aktie gewann 4,7 Prozent. "Es war eine schwierige Woche für den Aktienmarkt und die Probleme bei den US-Regionalbanken haben den Angstfaktor erhöht, aber die Apple-Zahlen waren wirklich stark", sagte Peter Cardillo, Chefvolkswirt bei Spartan Capital Securities.
Zudem linderten überraschend robuste US-Arbeitsmarktdaten die Rezessionsängste nach der Serie von Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Im April kamen 253.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit 180.000 gerechnet. "Es ist ein starker Bericht. Er zeigt, dass der Arbeitsmarkt widerstandsfähig ist, und rechtfertigt die letzte Zinserhöhung der Fed um 25 Basispunkte", sagte Cardillo.
Goldpreis unter Druck
Die Erwartung weiterer Zinserhöhungen nach den starken US-Arbeitsmarktdaten setzte dem Goldpreis zu. Das Metall verbilligte sich um 1,7 Prozent auf 2017 Dollar je Feinunze. Zuletzt hatte es deutlich zulegen können, nachdem sich ein Ende des Zinserhöhungszyklus andeutete. "Gold zahlt selbst keine Zinsen und profitiert damit von einem Umfeld, welches von fallenden oder niedrigen Zinsen geprägt ist", sagte Rohstoff-Experte Alexander Zumpfe vom Edelmetallhändler Heraeus.
Dagegen stiegen die Ölpreise. Analysten sprachen von einer rein charttechnischen Erholung nach drei Wochen mit Verlusten. Es werde versucht, den jüngsten Preisverfall auszugleichen, der durch Zins-, Banken- und Nachfragesorgen ausgelöst worden sei, sagte Dennis Kissler von BOK Financial. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils etwa vier Prozent auf 75,28 beziehungsweise 71,33 Dollar pro Barrel (159 Liter). null
Bei den Regionalbanken ging es wieder bergauf. PacWest und Western Alliance gewannen 81 beziehungsweise 50 Prozent. Die Kurse von Rivalen wie Zion, KeyCorp, First Horizon, Comerica und Truist stiegen zwischen acht und knapp 20 Prozent. Damit machten sie ihren jüngsten Absturz aufgrund neuer Sorgen um das globale Banksystem zum Teil wieder wett.
Eine enttäuschende Prognose brockte dem Fahrdienstanbieter Lyft einen Kursabschlag von fast 20 Prozent ein. Lyfts Versuche, dem Konkurrenten Uber mit niedrigeren Tarifen Marktanteile abzujagen, setzt die Gewinnmarge unter Druck.
Quelle: ntv.de, ino/rts