Wirtschaft

Neue Hoffnung auf Zinssenkungen US-Indizes kommen nach Rückschlag zurück

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Es geht wieder aufwärts an der Wall Street.

Es geht wieder aufwärts an der Wall Street.

(Foto: REUTERS)

Nach den Gewinnmitnahmen des Vortags kommen die Anleger an der Wall Street wieder aus der Deckung. Schwache Konjunkturdaten nähren die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen. Bei den Einzelwerten ist vor allem der Chiphersteller Micron gefragt.

Zinshoffnungen der US-Anleger nach neuen Konjunkturdaten haben die Wall Street am Donnerstag ins Plus gehievt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,9 Prozent höher auf 37.404 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,3 Prozent auf 14.963 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte ein Prozent auf 4746 Punkte zu.

Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Sommer nicht ganz so kräftig gewachsen wie gedacht. Dies verstärkte die Hoffnung der Investoren, dass die US-Notenbank Fed bald die ersten Zinssenkungen in die Wege leiten könnte. Die Währungshüter versuchen, mit höheren Zinsen die Inflation zu dämpfen, ohne der Konjunktur allzu stark zuzusetzen. "Die Wirtschaftsdaten deuten auf eine Abschwächung hin", sagte Peter Cardillo, Chefökonom beim Finanzdienstleister Spartan Capital Securities. Er zeigte sich allerdings vorsichtig. "Die Märkte steigen, weil die Renditen sinken, und die Renditen sinken, weil der Markt von einer wirklich schwachen Wirtschaftstätigkeit im nächsten Jahr ausgeht und davon, dass die Fed die Zinssätze senken wird."

Dollar unter Druck

Brent
Brent 64,69

Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds fiel im Gegenzug zum steigenden Kurs auf bis zu 3,829 Prozent nach 3,877 Prozent am Mittwoch. Die Hoffnung auf fallende Zinsen drückte auch den Greenback. Der Dollar-Index fiel um 0,6 Prozent auf 101,79 Punkte. Die europäische Gemeinschaftswährung, der Euro, gewann im Gegenzug 0,6 Prozent auf 1,1003 Dollar.

Bei den Ölpreisen ging es indes nach dem Austritt von Angola aus der Opec zunächst wieder nach unten. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verbilligten sich um jeweils 0,3 Prozent auf 79,45 und 73,98 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die Mitgliedschaft in der Organisation Erdöl exportierender Länder sei nicht im nationalen Interesse des afrikanischen Landes, sagte Öl-Minister Diamantino Azevedo in einer Fernsehansprache. Zudem habe Angola innerhalb des Energie-Kartells keine relevante Rolle gespielt. Würde man weiter Mitglied bleiben, könnte man früher oder später zu Produktionskürzungen gezwungen werden. Dies würde den Zielen des Landes entgegenstehen.

Micron Technology
Micron Technology 234,70

Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem Micron. Die Aktie des Chipherstellers kletterte um fast neun Prozent. Die starke Nachfrage nach Speicherchips für die Künstliche Intelligenz (KI) lässt den Konzern optimistisch in die Zukunft blicken. Im zweiten Quartal erwartet das Unternehmen deshalb einen Umsatz von rund 5,3 Milliarden Dollar. Die Analysten waren im Schnitt von 5,03 Milliarden ausgegangen.

Die Aussicht auf eine milliardenschwere Fusion in der US-Medien- und Unterhaltungsbranche kam bei den Anlegern dagegen nicht gut an. Die Aktien von Warner Bros Discovery und Paramount Global verloren zwischen 1,5 und 2,8 Prozent. Die Gespräche zwischen den Branchenriesen über einen Zusammenschluss befinden sich Insidern zufolge noch im Anfangsstadium.

Die Anleger deckten sich indes mit Papieren des E-Autobauers Tesla ein. Die US-Regierung erwägt einem Medienbericht zufolge höhere Zölle für einige Waren aus China, darunter Elektrofahrzeuge. Dies berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach soll Anfang nächsten Jahres eine Überprüfung der Zölle abgeschlossen werden. Tesla-Scheine rückten um knapp drei Prozent vor.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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