"Wachsende Frustration" US-Skandalbank droht Rekordstrafe
05.11.2022, 09:49 Uhr
Gegen Wells Fargo laufen zahlreiche Ermittlungsverfahren.
(Foto: REUTERS)
Wells Fargo wird immer wieder von den Skandalen der Vergangenheit heimgesucht. Nun verlangt die US-Verbraucherschutzbehörde offenbar mehr als eine Milliarde Dollar, um Ermittlungsverfahren einzustellen. Insgesamt hat die viertgrößte Bank der USA mehr als zehn Milliarden Dollar zahlen müssen.
Die US-Großbank Wells Fargo soll auf Druck der US-amerikanischen Verbraucherschutzbehörde CFPB mehr als eine Milliarde Dollar Strafe bezahlen. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" und beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Forderung der Regulierungsbehörde spiegele die wachsende Frustration mit der Bank wider, heißt es in dem Bericht.
Die Summe wäre die höchste von der CFPB eingetriebene Strafe. Den geltenden Rekord hält ebenfalls Wells Fargo. 2018 einigte sich die viertgrößte Bank der USA mit der Behörde auf eine Zahlung von einer Milliarde Dollar - durfte aber die Hälfte davon aber mit einer weiteren Strafe verrechnen, die die Bank an eine andere Behörde zahlen musste. All das ist allerdings nur ein kleiner Teil von den in den letzten Jahren verhängten Strafen. Im Skandal um fiktive Kundenkonten trieb das US-Justizministerium 2020 drei Milliarden Dollar ein. Insgesamt hat die Bank bisher mehr als zehn Milliarden Dollar zahlen müssen.
Wells Fargo hat seit 2016 mit den Folgen von Skandalen zu kämpfen. Damals kam heraus, dass Mitarbeiter der kalifornischen Bank jahrelang insgesamt Millionen falscher Bankkonten eröffnet oder Kreditkarten beantragt hatten - ohne Wissen oder Zustimmung der betroffenen Kunden. Damit sollten Zielvorgaben von Wells Fargo erreicht werden. Seitdem wurden zwei Vorstandschefs gefeuert.
Der derzeitige Bankchef Charlie Scharf hatte das Ruder 2019 übernommen und versucht, laufende Rechtsstreitigkeiten zu beenden und das Institut wieder auf einen ruhigeren Pfad zu führen. Die CFPB will mit der geforderten Summe etliche Ermittlungsverfahren im Bereich der Automobil- und Hypothekenkredite sowie der Kunden-Sparkonten beilegen.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa