Zusammen mit der EU und Japan USA kämpfen gegen Wettbewerbsverzerrung
13.12.2017, 07:43 Uhr
Für Ärger sorgen die chinesischen Überkapazitäten in der Stahl- und Aluminiumindustrie.
(Foto: Reuters)
Eigentlich sind die USA mit ihrer "America First"-Politik auf der Konferenz der Welthandelsorganisation isoliert. Doch nun wollen sie mit der EU und Japan gegen Wettbewerbsverzerrungen kämpfen - und haben dabei vor allem ein Land im Auge.
Die USA wollen gemeinsam mit der EU und Japan gegen Wettbewerbsverzerrungen vorgehen und haben dabei vor allem China im Blick. Die drei Wirtschaftsmächte wandten sich am Dienstag am Rande des Treffens der Welthandelsorganisation (WTO) in Buenos Aires in einer gemeinsamen Erklärung gegen unfairen Wettbewerb. Ursachen sehen sie unter anderem in Subventionen für Staatskonzerne und erzwungenem Technologietransfer. Protektionismus belaste das reibungslose Funktionieren des internationalen Handels, die Schaffung innovativer Technologien und das nachhaltige Wachstum der Weltwirtschaft, heißt es in der Erklärung.
Die USA, die EU und Japan kündigten an, sie wollten im Kampf gegen Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Welthandelsorganisation WTO und in anderen multinationalen Organisationen zusammenarbeiten. Die Erklärung ist ein seltenes Zeichen der Solidarität mit den USA bei einem Treffen, das von Differenzen über die Politik des "America First" von US-Präsident Donald Trump dominiert war. Es zeigt, wie sehr China mit seiner Handelspolitik die Industriestaaten verärgert und wie groß die Sorge ist, andere Länder könnten dem chinesischen Beispiel folgen.
In der Erklärung wurden zwar weder China noch ein anderes Land namentlich genannt. Aber die USA, die EU und Japan zielen auf die Politik der Volksrepublik. Für Ärger sorgen beispielsweise die chinesischen Überkapazitäten in der Stahl-und Aluminiumindustrie und die daraus resultierenden Billigexporte, mit denen die Weltmärkte geflutet werden. Dies wirke sich auf die Arbeitnehmer in Europa auf sehr dramatische Weise aus, kritisierte EU-Handelskommissarin Cecilia Malström. "Es ist kein Geheimnis, dass wir davon überzeugt sind, dass China hier ein großer Sünder ist, aber das sind andere Länder auch."
Quelle: ntv.de, ftü/rts