Märkte besorgt USA weiten Handelsdefizit aus
06.07.2016, 15:14 UhrDie USA bekommen ihr großes Handelsbilanzdefizit nicht in den Griff. Im Gegenteil: Im Mai wird es sogar größer. Damit benötigen die Vereinigten Staaten große Kapitalzuflüsse aus dem Ausland.
Das Handelsbilanzdefizit der USA hat sich im Mai stärker als vorhergesagt ausgeweitet. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 41,14 Milliarden Dollar und fiel damit etwas höher aus als die von Volkswirten prognostizierten 40,5 Milliarden Dollar. Der Anstieg von 10,1 Prozent zum Vormonat war der stärkste seit August 2015. Im April hatte sich das Defizit auf revidiert 37,38 Milliarden Dollar belaufen, wie das US-Handelsministerium berichtete, nachdem vorläufig 37,44 Milliarden Dollar genannt worden waren.
Während die Exporte im Mai um 0,2 Prozent auf 182,35 Milliarden Dollar sanken, nahmen die Importe um 1,6 Prozent auf 223,50 Milliarden Dollar zu. Dabei weiteten sich die Gütereinfuhren um 1,3 Milliarden aus. Die Dienstleistungsimporte erreichten mit 41,44 Milliarden einen Spitzenwert. Rund die Hälfte davon entfiel auf Reisen und Transport, da offenbar viele US-Bürger den starken Dollar zu Auslandsaufenthalten nutzten.
Insgesamt hat sich der US-Außenhandel seit Jahresbeginn abgeschwächt. Von Januar bis Mai sanken die Exporte um 4,9 Prozent und die Importe um 4,7 Prozent.
In der Handelsbilanz für Öl ergab sich im Mai ein Fehlbetrag von 2,9 Milliarden Dollar, der niedrigste seit Februar 1999. Das unterstreicht die weiter hohe Ölproduktion im eigenen Land, durch die die Abhängigkeit von Importen sinkt.
An den Finanz- und Devisenmärkten wird der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Zur Finanzierung der Defizite benötigen die USA große Kapitalzuflüsse aus dem Ausland.
Quelle: ntv.de, wne/DJ