Wirtschaft

Dokumenten-Krimi in Niedersachsen VW-Akte narrt Niedersachsen

Sitzung im niedersächsischen Landtag: Wer hat die VW-Akte - und warum?

Sitzung im niedersächsischen Landtag: Wer hat die VW-Akte - und warum?

(Foto: picture alliance / dpa)

Rätselhaftes Durcheinander in Hannover: Eine Mappe mit internen Unterlagen zum VW-Konzern kommt in der Staatskanzlei abhanden. Wochen später wird der Ordner offenbar in einem Sessel im Landtag entdeckt.

Die in der niedersächsischen Staatskanzlei vermisste Handakte zum Abgas-Skandal bei Volkswagen ist angeblich im Landtag in Hannover kurzzeitig wieder aufgetaucht. Zurück an ihrem angestammten Platz ist die Dokumentensammlung allerdings noch nicht, heißt es in einem "Spiegel"-Bericht.

"Sie ist bedauerlicherweise nach wie vor nicht an die Staatskanzlei zurückgegeben worden", zitiert das Magazin Regierungssprecherin Anke Pörksen. Der aktuelle Verbleib der Aktie ist unklar. "Wir wissen nicht, wo die Akte sich derzeit befindet."

Der Fall wirft viele Fragen auf: Nach einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses im Landtag am 9. Oktober habe ein herrenloser Ordner in einem Sessel gelegen, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf mehrere Mitarbeiter der Fraktionen. Später stellte sie dem Bericht zufolge jemand auf eine Ablage. Der Ordner sei offenkundig die vermisste Akte, hieß es weiter. Warum sie keiner der Augenzeugen den zuständigen Stellen übergab, blieb unklar.

VW-Akte gestohlen?

Der Fall gewinnt vor dem Hintergrund des VW-Abgasskandals besondere Brisanz: Das Land Niedersachsen nimmt als einer der wichtigsten Anteilseigner mit eigenen Vertretern an Aufsichtsratssitzungen des Automobilkonzerns teil.

Die Unterlagen waren Pörksen zufolge am 9. Oktober "zuletzt bewusst gesehen" worden. Drei Tage später meldete der zuständige Sachbearbeiter sie als vermisst. Aufgrund einer Strafanzeige der Landesregierung ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover wegen möglichen Diebstahls. Die Anklagebehörde in Hannover war am Wochenende für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

"In der Handakte befanden sich ausschließlich Ausdrucke und Duplikate von Unterlagen, die meisten davon sind im Netz verfügbar, aber auch hausinterne Vermerke zu rechtlichen Fragen, keine Aufsichtsratsunterlagen", hatte Pörksen bei Bekanntwerden des Verschwindens vor eineinhalb Wochen gesagt.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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