Wirtschaft

Aufholjagd in den Weltraum Virgin Galactic darf Touristen ins All fliegen

Richard Branson im Oktober 2019 beim Börsengang von Virgin Galactic in New York.

Richard Branson im Oktober 2019 beim Börsengang von Virgin Galactic in New York.

(Foto: REUTERS)

Das Rennen der Milliardäre um das Geschäft mit Weltraumtourismus wird enger. Wenige Wochen bevor Jeff Bezos sich mit einer Rakete seiner Firma Blue Origin ins All schießen lässt, erhält auch Richard Bransons Firma die Lizenz für touristische Flüge ins All. Wird er Bezos die Show stehlen?

Milliardär Richard Branson darf mit seiner Raumfahrtfirma Virgin Galactic Touristen ins All bringen. Die US-Luftverkehrsbehörde FAA erteilte die entsprechende Erlaubnis, wie Virgin Galactic mitteilte. Sie wertete dafür Daten vom Testflug des Virgin-Raumflugzeugs "VSS Unity" im vergangenen Monat aus. Das Raumschiff war im Juni mit zwei Piloten bis an die Weltraum-Grenze geflogen und sicher auf die Erde zurückgekommen.

Virgin Galactic
Virgin Galactic 3,22

In dem SpaceShipTwo haben insgesamt sechs Passagiere Platz. Auch Branson selbst ist schon mit ins All geflogen. Virgin Galactic-Chef Michael Colglazier sagte, die Erlaubnis der FAA sei ermutigend. Für den Sommer sei nun der erste voll bemannte Testflug geplant.

Mit der FAA-Freigabe heizt sich der Wettlauf zwischen drei Milliardären um touristische Flüge ins All weiter auf. Amazon-Gründer Jeff Bezos will - als erster Nichtastronaut - mit einer Rakete seiner Firma Blue Origin am 20. Juli ins All fliegen. Unklar ist, ob Virgin Galactic Bezos nun die Show stehlen wird. Die Gerüchteküche brodelt heftig: Angeblich will Branson Bezos zuvorkommen und am 4. Juli ins All aufbrechen - 16 Tage vorher.

Der dritte, Milliardär,d er ebenfalls nach den Strnen greift, ist Tesla-Chef Elon Musk mit seiner Firma SpaceX. Er dürfte den beiden allerdings nicht in die Quere kommen. Er hat bislang lediglich angekündigt, bis Ende des Jahres einen ersten Flug mit Weltraumtouristen zu starten. Bisher flogen mit SpaceX bereits Astronauten zur Internationalen Weltraumstation ISS.

200.000 Dollar für Schwerelosigkeit

Interessant im Rennen zwischen Virgin Galactic und Blue Origin: Die Virgin-Flüge kommen nicht ganz so hoch wie die von Bezos' Blue Origin - es ist daher Ansichtssache, ob sie als Weltraumflüge zählen.

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Während Virgin die Grenze zwischen Erdatmosphäre und All ebenso wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa bei 50 Meilen (gut 80 Kilometer) über dem Meeresspiegel sieht, richtet sich Blue Origin nach der Definition des Luftsportverbands Fédération Internationale Aéronautique. Demnach ist das All erst 100 Kilometer über der Erde erreicht, was Blue Origin erreicht, Virgin Galactic aber nicht.

So oder so finden Anleger offenbar Gefallen an dem Wettlauf ins All: Sie waren am Freitag bereit, die Aktie von Virgin Galactic schon mal vorab in höhere Sphären zu schießen. Der Kurs hob nach Bekanntgabe der FAA-Freigabe zeitweise um rund ein Drittel ab. Insgesamt sollen sich schon mehr als 600 Menschen eines der rund 250.000 Dollar (etwa 205.000 Euro) teuren Tickets für den 90-minütigen Flug und einige Minuten in Schwerelosigkeit gekauft haben, darunter auch Prominente.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/rts

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