Wirtschaft

Alle hoffen auf die Fed Wall Street erklimmt in Trippelschritten neue Höhen

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Die Stimmung an der Wall Street bleibt optimistisch.

Die Stimmung an der Wall Street bleibt optimistisch.

(Foto: picture alliance / newscom)

Nach der kleinen Weihnachtsrally vom Vortag hält die gute Stimmung an der Wall Street an. Der feste Glaube an baldige Zinssenkungen hievt den Dow-Jones-Index und den Nasdaq zwischenzeitlich sogar auf Allzeithochs. Auch der Goldpreis klettert weiter.

Der vorsichtige Zinsoptimismus der US-Anleger hält auch in der ereignisarmen Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr an. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Mittwoch 0,3 Prozent höher auf 37.656 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,2 Prozent auf 15.099 Punkte vor, zwischenzeitlich hatten beide Indizes sogar Allzeithochs erreicht. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 4781 Punkte zu. Damit verteidigten die Indizes ihre jüngsten Gewinne vor dem Hintergrund der erhofften Zinssenkungen der US-Notenbank Fed.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Alle drei großen Wall-Street-Barometer hatten im Tagesverlauf zugelegt, wobei der S&P 500 den höchsten Stand seit Januar 2022 erreichte. "Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, was das Timing der Zinssenkungen angeht, aber die Fed ist eindeutig im Begriff, die Geldpolitik zu lockern, und das wirkt sich positiv auf den gesamten Markt aus", sagte David Waddell, Konzernchef und Chefanlagestratege des Vermögensverwalters Waddell and Associates.

Die Hoffnung auf fallende Zinsen drückte indes die US-Devise. Der Dollar-Index bröckelte um ein halbes Prozent auf ein Fünf-Monats-Tief von 100,994 Punkten ab. Der Euro kletterte im Gegenzug um 0,6 Prozent auf 1,111 Dollar. Die schwächere US-Währung und robuste China-Daten verhalfen indes den Metallpreisen nach oben.

Am Ölmarkt gingen die Preise erneut zurück. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und das US-Leichtöl WTI kosteten mit 79,44 und 73,88 Dollar je Fass (159 Liter) jeweils rund zwei Prozent weniger. Hintergrund waren Erwägungen wichtiger Reedereien über die Wiederaufnahme des Transits durch das Rote Meer. Unternehmen wie Hapag Lloyd, Maersk und CMA CGM hatten nach Angriffen der Huthi-Miliz aus dem Jemen auf Frachter angekündigt, sie würden den Suezkanal vorerst meiden. Die Versorgungsängste nach der Änderung der für die Öltransporte wichtigen Schifffahrtsroute hatten die Preise zuletzt in die Höhe getrieben. Die Experten mahnten zur Vorsicht. "Ich denke, wir müssen abwarten, ob die zuletzt verstärkten Marinepatrouillen zu einem Rückgang der Angriffe führen", sagte Callum Macpherson, Manager beim Vermögensverwalter Investec.

Biopharma-Firmen hoch im Kurs

Gold in USD
Gold in USD 3.628,77

Der Londoner Goldpreis-Benchmark erreichte indes ein neues Allzeithoch. Mit 2069,40 Dollar je Feinunze lag der Preis für das gelbe Metall zeitweise so hoch wie nie, teilte die London Bullion Market Association (LBMA) mit. Der bisherige Rekord vom August 2020 war bei 2067,15 Dollar erreicht. "Ich kann mir keinen deutlicheren Beweis für die Rolle von Gold als Wertaufbewahrungsmittel vorstellen als den Enthusiasmus, mit dem sich Anleger auf der ganzen Welt während der jüngsten wirtschaftlichen und geopolitischen Turbulenzen dem Metall zugewandt haben", sagte LBMA-Chefin Ruth Crowell. Der Refinitiv-Spotpreis für Gold lag 0,7 Prozent fester bei rund 2081 Dollar je Feinunze. Sein jüngstes Allzeithoch erreichte er mit 2135,40 Dollar am 4. Dezember.

Gefragt bei den Einzelwerten war unter anderem eine Reihe von Aktien biopharmazeutischer Firmen. Die Ankündigung des Verkaufs eines Medikaments gegen Darmkrankheiten ließ die Titel von First Wave Biopharma um bis zu 300 Prozent in die Höhe schießen. Danach pendelten sie sich bei einem Plus von rund 50 Prozent ein. Der Erfolg eines Herzmedikaments von Cytokinetics in einer klinischen Studie verhalf der Aktie zu einem Kursplus von rund 82 Prozent. Auch die Zulassung eines neuen Medikamenten-Verabreichungssystems von Coherus trieb die Papiere um knapp 24 Prozent.

Die Anleger griffen auch bei Bit Digital zu. Die Titel des Kryptowährungs-Miners kletterten um gut 18 Prozent. Das Unternehmen will seine Kapazitäten verdoppeln und 2024 rund sechs Einheiten der wichtigen Cyber-Devise Ethereum pro Sekunde schürfen.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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