Nasdaq gibt deutlich nach Wall Street legt Verschnaufpause ein
03.01.2024, 23:00 Uhr Artikel anhören
Nach der mehrwöchigen Rally geht es an den US-Börsen erstmal wieder abwärts.
(Foto: IMAGO/UPI Photo)
Nach dem ernüchternden Jahresstart geben die US-Börsen erneut nach. Vor allem bei den Technologiewerten machen die Anleger Kasse. Die Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der Fed bringt den Kursen keine Entlastung.
Die US-Börsen haben wie am Vortag nach Gewinnmitnahmen schwächer geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,8 Prozent tiefer bei 37.430 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verlor ebenfalls 0,8 Prozent auf knapp 4705 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sackte um 1,2 Prozent auf 14.592 Punkte ab. "Ausgehend von den Tiefständen im Oktober haben wir eine ziemliche Rallye hinter uns", sagte der Portfolio-Stratege Garrett Melson von Natixis Investment Managers Solutions. Daher sei eine "kleine Verschnaufpause" nicht überraschend.
Kaum eine Rolle für den Handel spielten am Ende die eigentlich mit Spannung erwarteten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank vom Dezember. Während an den Börsen davon ausgegangen wird, dass die Fed die Zinsen im Januar unverändert lassen wird, haben Händler an den Terminmärkten eine 67-prozentige Chance auf eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im März eingepreist. Für Unsicherheit unter den Investoren sorgen auch die Spannungen im Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas und die Entwicklungen im Ukraine-Krieg.
Am Devisenmarkt war der in Krisenzeiten begehrte Dollar auch am Mittwoch gefragt. Der Dollar-Index legte 0,2 Prozent auf 102,47 Punkte zu. Unterdessen fiel der Preis der zuletzt stark gestiegenen Kryptowährung Bitcoin um bis zu 8,7 Prozent auf 41.206 Dollar. Zu Handelsschluss in New York lag er 5,2 Prozent tiefer. Kurz vor einer richtungsweisenden Entscheidung durch die US-Börsenaufsicht SEC über einen Bitcoin-Spot-ETF bekämen die Anleger offensichtlich kalte Füße, sagte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research.
Airlines leiden unter hohem Ölpreis
Berichte über eine Störung auf Libyens wichtigstem Ölfeld trieben unterdessen die Preise für Rohöl um mehr als drei Prozent nach oben. Zwei Ingenieure sagten, dass Proteste zu einer teilweisen Reduzierung der Produktion auf dem Ölfeld Sharara mit einer Kapazität von 300.000 Barrel pro Tag geführt hätten. Der Ölpreis-Anstieg setzte den Aktien von Fluggesellschaften zu. Die Papiere von Delta Airlines, JetBlue, United Airlines und American Airlines gaben bis zu 6,5 Prozent ab.
Abwärts ging es auch bei den Papieren von Moderna, die etwa 3,5 Prozent verloren. Anleger machten nach den starken Gewinnen von Dienstag Kasse, als ein optimistischer Ausblick die Papiere des Impfstoffherstellers hochgetrieben hatte.
Eine Hochstufung gab den Titeln von Verizon Auftrieb. Die Titel des US-Telekommunikationskonzerns kletterten um 0,7 Prozent. Die Experten der Investmentbank KeyBanc haben sie auf "Overweight" nach zuvor "Sector Weight" gesetzt. Ein Studienerfolg bei einem Medikament gegen Blutkrankheiten trieb die Aktien des Pharmakonzerns Agios Pharmaceuticals um 5,2 Prozent nach oben. Das Medikament Mitapivat hat der Firma zufolge sowohl die primären als auch die sekundären Ziele in einer Studie im Spätstadium bei erwachsenen Patienten mit einer vererbten Blutkrankheit erreicht.
Quelle: ntv.de, ino/rts