Wirtschaft

Crash-Monat September Zähneklappern vor Donald Trump

Schwieriger Börsenmonat September: "Kaufe Panik, verkaufe Euphorie."

Schwieriger Börsenmonat September: "Kaufe Panik, verkaufe Euphorie."

(Foto: AP)

Über Deutschland geht der Sommer in die Verlängerung und bringt viele Anleger ins Schwitzen. Hingegen bewegen sich die Börsen kaum noch von der Stelle. Doch schon bald dürfte es mit der Ruhe vorbei sein.

Um gut 1200 Punkte oder 15 Prozent schoss der Dax seit dem Juli-Tief nach oben, die wichtigsten US-Indizes kletterten sogar auf Rekordhoch. Auch die zahlreichen Probleme in Europa scheinen vergessen. Rückblickend erwies sich die Angst vor dem Brexit als übertrieben, die Politik wird eine für die Wirtschaft verträgliche Lösung finden. Auch die anhaltende Schuldenmisere in den Euro-Peripherieländern und die Bankenkrise in Italien werden kaum noch als Gefahr wahrgenommen. Zur Not steht die EZB bereit und pumpt noch mehr Geld in den Markt.   

Angstbarometer am Limit

VDAX-NEW
VDAX-NEW 16,60

Viele Investoren sind sehr sorglos und blicken optimistisch auf die kommenden Wochen. Sichtbar wird dies am VDax-New, der die Angstprämie am Markt abbildet. Aktuell liegt das Barometer auf einem völlig entspannten Niveau von weniger als 19 Punkten. Kaum ein Anleger sichert sich mit Put-Optionsscheinen gegen größere Kursverluste ab. Zwar fiel der Indikator 2013 und 2014 kurzzeitig auch auf weniger als 13 Punkte. Die Vergangenheit zeigt aber, dass es oft nur eine Frage der Zeit war, bis solche extremen Ruhephasen von neue Turbulenzen abgelöst wurden.

Erste Gewitterwolken sind bereits am Horizont zu erkennen. Nahezu alle größeren Crashs in den vergangenen Jahren wie die Finanzkrise 2008 und die Euro-Schuldenmisere 2011 spitzten sich im Spätsommer zu. Mit Verlusten von durchschnittlich 1,9 Prozent seit 1970 entwickelte sich der Dax im September so schlecht wie in keinem anderen Monat. Hoffnung verbreitet nur die jüngere Vergangenheit: Seit 2004 leuchteten nur drei Mal - 2008, 2011 und 2015 - rote Vorzeichen in der September-Bilanz auf. Als Zünglein an der Waage könnte sich der US-Präsidentschaftszyklus erweisen. Die Historie zeigt: Schwinden die Gewinnchancen der amtsführenden Partei, neigten die US-Aktienmärkte oft zwischen Anfang September bis Ende Oktober zu einer scharfen Korrektur. Die Bullen hoffen daher auf Hillary Clinton.

Günstige Versicherung

Anleger sollten daher die Signale des VDax-New nutzen und nach der Faustformel "Kaufe Panik, verkaufe Euphorie" agieren. Anders als in unruhigen Zeiten, wenn sich wieder zahlreiche Untergangspropheten zu Wort melden und immer tiefere Kursziele ausrufen, gibt es passende Absicherungen aktuell zum absoluten Schnäppchenpreis. Aufgrund der geringen Volatilität sind vor allem Optionsscheine sehr günstig.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen