Wirtschaft

Birkenstock setzt Talfahrt fort Zinssorgen schieben Dollar und Renditen an

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Die Birkenstock-Aktie sinkt erneut.

Die Birkenstock-Aktie sinkt erneut.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die US-Inflationsdaten belasten die Wall Street. Zudem geht es für Birkenstock nach seinem verpatzten Börsendebüt weiter nach unten. Auch die Ford-Aktie befindet sich in der roten Zone.

Die hartnäckige US-Inflation schürt bei den Anlegern an der Wall Street neue Zinsängste. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,5 Prozent tiefer auf 33.631 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 13.574 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,6 Prozent auf 4349 Punkte ein.

Die Verbraucherpreise stiegen im September um 3,7 Prozent und damit im selben Tempo wie im August. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten einen leichten Rückgang auf 3,6 Prozent erwartet. Die Analysten zeigten sich allerdings gelassen. "Die Schlagzeilenzahlen bekommen immer die meiste Aufmerksamkeit, aber es ist wichtig, die Kerninflation zu betrachten, weil eben diese die Grundlage aller Entscheidungen der Fed ist", sagte Art Hogan, Chefmarktstratege beim Vermögensverwalter B. Riley. Die Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert bleiben, sank im September weiter - und zwar auf 4,1 von 4,3 Prozent im August.

Dollar steigt, Birkenstock verliert

Die Erwartung anhaltend hoher Zinsen hievte die US-Devise ins Plus. Der Dollar-Index rückte um 0,7 Prozent auf 106,576 Punkte vor. Der Euro verlor im Gegenzug 0,8 Prozent auf 1,0529 Dollar. Die Anleger warfen indes Staatsanleihen aus den Depots. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds rückte im Gegenzug auf 4,6969 von 4,597 Prozent am Mittwoch vor. Gold drehte 0,3 Prozent auf 1868 Dollar je Feinunze ins Minus.

Bei den Einzelwerten weiteten die Aktien von Birkenstock nach einem enttäuschenden Börsendebüt ihre Verluste aus. Die Anteilsscheine des Gesundheitsschuh-Konzerns verloren 6,6 Prozent auf 37,55 Dollar. Am Mittwoch hatten sie ihren ersten Handelstag an der Wall Street mit 40,20 Dollar 12,6 Prozent unter dem Ausgabepreis beendet. "Es ist immer schwierig, die Entwicklung eines Aktienkurses am allerersten Tag zu kommentieren", sagte Javier Gonzalez Lastra vom Broker Tema. "Der Zeitpunkt dieses Börsengangs war aber auch etwas unglücklich, da er auf die enttäuschenden Ergebnisse von LVMH für das dritte Quartal folgte."

Streik in größter Ford-Fabrik belastet Aktie

Unter Druck geriet auch die Aktie des US-Dialyseunternehmens DaVita, die knapp drei Prozent verlor. Auch die Papiere des Konkurrenten Baxter bauten frühere Gewinne wieder ab und lagen 3,1 Prozent im Minus. DaVita hatte mitgeteilt, es gehe davon aus, dass die positiven Studienergebnisse mit dem Diabetesmittel Ozempic von Novo Nordisk bei Nierenpatienten "begrenzte Anwendung" hätten. Am Mittwoch hatte die Veröffentlichung die Aktien mehrerer Dialysekonzerne deutlich ins Minus gedrückt. DaVita gewannen anfänglich gut zwei Prozent, bevor sie ins Minus drehten. Novo Nordisk schlossen mehr als vier Prozent höher. Aus den Depots flogen Ford-Titel. Die Aktien des Autobauers bröckelten um gut zwei Prozent ab. Die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) bestreikt nun auch das größte Ford-Werk.

Gefragt waren dagegen die Titel der Apothekenkette Walgreens Boots Alliance, die nach Quartalszahlen um mehr als sieben Prozent zulegten. Die Kostensenkungen in Höhe von einer Milliarde Dollar, die Walgreens aufgrund der trüben Aussichten für seine Gewinne ankündigte, kamen bei den Anlegern anscheinend gut an.

Quelle: ntv.de, hul/rts

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