Marktberichte

Deutsche Bank im Fokus Dax dürfte im Minus starten

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(Foto: REUTERS)

Dax-Anleger dürften sich zum Wochenschluss vom deutschen Aktienmarkt fernhalten. Banken und Broker rechnen vor der Veröffentlichung der US-Jobdaten am Nachmittag mit einem Start unter dem Vortagesschluss von 5730 Zählern.

Mit einem leichteren Start am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler am Freitag. Der Kursrückgang im späten US-Handel und schwache Asien-Vorgaben dürften für ein 100-Punkte-Minus gut sein. Im Tagesverlauf werde wohl der Unterstützungsbereich um 5.600 Punkte im Dax getestet. "Zudem dürften globale Gewinnmitnahmen vor dem langen US-Wochenende belasten", so ein Händler. In den USA sind die Börsen am Montag wegen des "Labor Day" geschlossen.

Zudem belasten die laufenden Sorgen um die Kapitalisierung europäischer Banken seit der Warnung des IWF. Dazu passend hat die Hypo Alpe Adria neuerlichen Kapitalbedarf von 1,5 Mrd Euro angemeldet.

Troika verlässt Athen

Zudem gerät die Schuldensituation Griechenlands immer weiter außer Kontrolle. Das Land wird auch seine gesenkten Sparziele nicht einhalten können, das Defizit werde 8,8 Prozent und nicht 7,5 Prozent betragen. Zudem gibt die Troika aus EU, IWF und EZB ihre Inspektion des Landes für zehn Tage auf.

"Das ist Wasser auf die Mühlen aller, die mit einem Ende der Euro-Zone rechnen", so ein Händler. Europa zeige sich unfähig, die wirklichen Probleme zu lösen.

Warten auf "böse" Überraschungen?

Nachrichtlich im Blick steht der US-Arbeitsmarktbericht. Hier rechnen Volkswirte mit 80.000 neuen Stellen im August. Ein Analyst warnt jedoch vor Überraschungen: "Der August ist als Ferienmonat hochvolatil - die Daten können massive Ausreißer nach oben oder unten zeigen". In diesen Rahmen passt die Schätzung von Goldman Sachs, wonach nur 25.000 Stellen geschaffen wurden.

Störfeuer könnte auch aus Brasilien kommen, wo am Freitag das BIP zum zweiten Quartal veröffentlicht wird. Nach der überraschenden Zinssenkung sind schwächere Daten zu erwarten. "Damit könnte auch die Wachstumsstory der Schwellenländer als Konjunkturtreiber zu Ende gehen", so der Händler.

Anleger meiden Deutsche Bank

Vorbörslich stehen Deutsche Bank unter Druck. Die Aktien des Finanzinstituts verloren am im frühen Geschäft von Lang & Schwarz 2,2 Prozent und waren damit einer der schwächsten Werte im Dax . "Hier kommt gleich ein ganzes Bündel von Negativnachrichten zusammen", sagte ein Händler.

Neben den anhaltenden Sorgen um die Finanzstabilität einiger europäischer Länder, machten der Deutschen Bank auch US-Klagen zu schaffen. Die US-Aufsichtsbehörde FHFA bereitet laut "New York Times" Klagen gegen ein Dutzend Geldinstitute vor, darunter auch die Deutsche Bank. Die Banken sollen den Wert von Immobilienkrediten falsch dargestellt haben, die sie bündelten und weiterverkauften . An sich sei das keine neue Geschichte, sagte der Börsianer.

"Aber da die Anleger derzeit ohnehin nicht gut auf Finanzwerte zu sprechen sind, passt das natürlich in das negative Stimmungsbild." Ebenfalls für Unruhe sorgte laut Händlern, dass den Beschäftigten der Deutschen Bank laut "FTD" 2012 eine weitere Sparrunde droht, sofern sich die gesamtwirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten verschlechtert .

Ansonsten ist die Nachrichtenlage dünn. Bei den Unternehmen stehen noch SAP und die Autowerte nach den US-Absatzzahlen im Blick. Daneben veröffentlicht Spanien seine Arbeitslosendaten und die EU die Produzentenpreise.

Quelle: ntv.de, DJ

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