Marktberichte

Zahlenflut am Aktienmarkt Dax macht erneut nur Trippelschritt

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(Foto: REUTERS)

Eine eigentlich gut gefüllte Agenda sorgt dennoch nur für wenig Impulse an der Börse. Zahlreiche Unternehmen präsentieren ihre Zahlen. Doch etliche Händler bleiben vorsichtig. Vor den Notenbanksitzungen lassen sie sich nicht locken. Aus einem Titel flüchten sie sogar panisch.

Den deutschen Aktienmarkt haben wie in den vergangenen Tagen nach freundlichem Auftakt die Kräfte verlassen. Nach einem Durchhänger zur Mittagszeit pendelte der Leitindex Dax in einem engen Korridor und schloss mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent bei 8271 Punkten. Der MDax legte 0,7 Prozent auf 14.363 Zähler zu. Der TecDax kletterte 0,8 Prozent auf 996 Stellen. Der EuroStoxx 50 stieg 0,6 Prozent auf 2759 Punkte.

Das vom Marktforscher GfK ermittelte und erneut gestiegene Konsumklima habe die Kurse insbesondere im frühen Geschäft gestützt, sagten Börsianer. Im Mittelpunkt standen zudem etliche Quartalsberichte. Überlagert wurde der Handel jedoch vom Kali-Schock aus Russland. Darüber hinaus sitzen etliche Händler weiter auf ihren Orderbüchern. Vor den Notenbanksitzungen dürfte sich daran auch wenig ändern. In der Folge sind die Umsätze relativ gering. Das führt zu teils hohen Kursschwankungen.

Zahlen sorgen für Bewegung

Im Dax standen Continental ganz oben auf den Kauflisten und erhöhten sich um 2,1 Prozent auf 119,05 Euro. Eon gewannen 1,8 Prozent auf 12,84 Euro. Beiersdorf gingen zu 69,48 Euro und damit 1,7 Prozent fester aus dem Handel. Linde legten nach Zahlen um 1,3 Prozent zu. Das Unternehmen legt sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutlich zu.

Scheinbar ins Bodenlose fielen dagegen K + S. Die Papiere sackten um 23,7 Prozent auf 20,24 Euro ab und verloren gut ein Viertel ihres Wertes. Der Mitbewerber Uralkali verlässt das Handelskonsortium BPC und prophezeit einen Einbruch des Kalipreises um gut ein Viertel. Laut Commerzbank-Analyst Lutz Grüten führt ein einprozentiger Preisrückgang beim Weltkalipreis zu einer zweiprozentigen Verringerung des operativen Gewinns bei K+S.

Nach starkem Beginn beenden Infineon den Tag im Minus. Der Titel verliert nach der Vorlage starker Zahlen 4,1 Prozent auf 6,70 Euro. Diese seien letztlich keine Überraschung. "Die Anleger haben sich über die Anhebung der Prognose gefreut und nehmen jetzt ihre Gewinne mit", sagte ein Händler am Mittag.  Zudem enttäuschten Aussagen zur Ertragskraft. Im Analysten-Call des Unternehmens habe sich herauskristallisiert, dass das Umsatzwachstum 2014 wohl vernünftig ausfallen wird. "Aber man konnte raushören, dass die Profitabilität nicht mit den Markterwartungen Schritt halten könnte", sagte ein Händler.

Deutsche Bank verbilligen sich nach Zahlen um 3,9 Prozent auf 34,50 Euro. Das Finanzinstitut hat wegen hoher Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im zweiten Quartal überraschend wenig verdient.

Rheinmetall sinken nach gekappter Prognose

In der zweiten Reihe legten Wacker Chemie 8,3 Prozent auf 75,19 Euro zu. Der unter der Solarkrise leidende Spezialchemiekonzern ist mit seiner Zwischenbilanz bei den Anlegern gut angekommen. "Der Konzern hat die zugegebenermaßen geringen Erwartungen übertroffen, das gefällt den Aktionären", sagte ein Händler. Die Kürzung der Umsatzprognose für das laufende Jahr sei vor dem speziellen Branchenhintergrund in Ordnung. GEA erhöhten sich nach steigenden Auftragszahlen 5,2 Prozent auf 30,36 Euro. ProSiebenSat.1 verteuerten sich am Tag vor der Zahlenpräsentation um 2,8 Prozent auf 30,74 Euro.

Bitter endete der Tag dagegen für Rheinmetall. Die Papiere verloren 10,6 Prozent auf 35,81 Euro. Der Panzer- und Autoteilehersteller hatte am Vortag seine Jahresprognose kassiert. ElringKlinger verbilligten sich um 1,2 Prozent auf 27,53 Euro. MTU ermäßigten sich um 1,1 Prozent auf 68,92 Euro.

Im TecDax verbuchten Wirecard mit einem Plus von 5,8 Prozent auf 23,07 Euro die größten Gewinne. Den Zahlungsdienstleister hält der boomende Internethandel auf Wachstumskurs. Trotz anhaltender Investitionen in Anwendungen zum Einkauf mit dem Handy legte das Betriebsergebnis (Ebitda) im zweiten Quartal um 15 Prozent. Telefonica stiegen 2,9 Prozent auf 5,12 Euro. Cancom kletterten 2,5 Prozent auf 24,58 Euro.

Am anderen Ende sanken PSI um 6,4 Prozent auf 13,26 Euro. Hohe Entwicklungsaufwendungen drückten das Halbjahresergebnis. ADVA gaben 2,4 Prozent nach. Drägerwerk verloren 2,0 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts/dpa

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