Marktberichte

Rücksturz von der 7000 Dax spürt Druck von oben

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Sprung über die 7000er-Marke ist missglückt. Zu groß ist die Angst der Anleger vor einer weltweiten Abschwächung der Konjunktur. Auch die Vorgaben aus Asien und den USA sind schlecht.

Die jüngste Konsolidierung an den europäischen Märkten dürfte sich heute fortsetzen. "Die Rally ist erst einmal unterbrochen", sagte der Leiter der Handelsabteilung einer ausländischen Großbank. Anleger nähmen Gewinne mit, nachdem der Gouverneur der US-Notenbank von St. Louis, James Bullard, die Hoffnungen auf schnelle geldpolitische Stimuli durch die Notenbank als überzogen bezeichnet hatte.

"Auch der fehlende Fortschritt bei der Lösung der Eurozonen-Krise drückt auf das Sentiment", meint Kintai Cheung, Analyst des Credit Agricole. In den Blick rückt nun das Treffen zwischen Angela Merkel und Antonis Samaras. Samaras will das Sparprogramm zeitlich strecken, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist dagegen und Kanzlerin Merkel will zunächst den Bericht der Troika zu den Fortschritten Griechenlands abwarten.

Daneben warten Marktteilnehmer auf die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter am Nachmittag. Starke Daten könnten die Spekulation um geldpolitische Stimuli weiter dämpfen, schwächere Daten könnten sie anheizen. Erwartet wird eine Zunahme der Auftragseingänge um drei Prozent im Juli.

Wie weit die Konsolidierung gehen könnte, ist laut Marktteilnehmern offen. In den Mußler-Briefen heißt es mit Blick auf die Trading-Top-Formation, der DAX könnte in den Bereich um 6.900 fallen. Der S&P-500 habe den kurzfristigen Aufwärtstrend gebrochen, die nächste Unterstützung liege hier nun im Bereich um 1.395 Punkte.

Allerdings könnte die Konsolidierung auch flach verlaufen oder bald in neue Käufe münden. Anlass zur Zuversicht gibt der Euro, der kaum verändert bei gut 1,2550 US-Dollar gehandelt wird. Ausländische Anleger könnten deshalb schon bald an den deutschen Aktienmarkt zurückkehren, erwartet Joachim Goldberg von cognitrend, einem Haus für Sentiment-Analyse. "Jene sind es auch, die letztlich den Auslöser für eine weitere Rally darstellen werden", gibt sich Goldberg optimistisch.

Möglicherweise setzen bereits am Nachmittag wieder Käufe derjenigen ein, die Positionen auf fallende Kurse aufgebaut haben, also so genannte Short-Positionen. Denn der Freitag gilt am Markt als Shortdeckungs-Tag.

Am Vortag hatten die europäischen Börsen nach anfänglichen Gewinnen im Minus geschlossen. "Das war alles etwas zu weit gelaufen", meinte ein Händler. Nach der Sommerrally seien die Märkte reif für eine Korrektur.

In den USA wurde die Stimmung von schwindenden Hoffnungen auf weitere Stimulusmaßnahmen der US-Notenbank belastet. Hintergrund waren Aussagen des Fed-Gouverneurs von St. Louis, James Bullard. Dieser sagte, dass das aktuell moderate Wachstum die Fed zunächst von weiteren Maßnahmen abhalten werde. 

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts/dpa

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