Marktberichte

Viele Worte, keine Details Dax wird Athen nicht los

(Foto: picture alliance / dpa)

Der G8-Gipfel ist vorbei. Viele Lippenbekenntnisse, aber kaum brauchbare Aussagen, wie es am Markt heißt. Händler billigen dem deutschen Aktienmarkt dennoch Erholungspotenzial zu - auch wenn es zum Start beim Dax ein Minus geben dürfte.

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In einer weiterhin politisch getriebenen Börse hat der Dax die Chance auf eine Zwischenerholung. "Am großen Bild hat sich über das Wochenende nichts geändert", so ein Marktteilnehmer. Der G8-Gipfel habe keine überraschenden Aussagen gebracht. Der Bekräftigung, dass Griechenland weiterhin der Eurozone angehören soll, sei nicht neu. Das Ziel wachstumsbegleitender Massnahmen sei gut und wichtig, doch müsse auf die Umsetzbarkeit geschaut werden. "Die Investoren sind sehr nervös hinsichtlich der Frage, wieviel Kapazität und Willen die Regierungen haben, um Volkswirtschaften zu stützen und das Wachstum zu erhalten", sagt Angus Gluskie von White Funds.

Positiv wird im Handel gewertet, dass der Euro gegenüber dem Dollar fester notiert und am Morgen bereits kurz über der Marke von 1,28 Dollar notierte. Gleichzeitig konnten Risikoassets wie Öl und Grundstoffe zulegen. Aussagen des chinesischen Premiers Wen Jiabao über die Wichtigkeit geldpolitischer Anpassungen zur Stützung des Konjunkturwachstums haben in Asien zu Kursgewinnen an den Börsen geführt.

Leicht belastend dürfte sich einmal mehr die Entwicklung in Spanien auswirken. Zum eine hatten die Iberer am Freitagabend nochmals das Defizit für 2011 nach oben genommen - aber das 2012er Ziel bestätigt. Für den Anleihemarkt dürfte interessant sein, dass das Clearinghaus Clearnet die Sicherheitsleistungen bei spanischen Anleihen nach oben genommen hat. In der Vergangenheit hatte dies zu einem Abverkauf bei den spanischen Anleihen geführt.

6255 Zähler zum Start

Bei Lang & Schwarz wird der deutsche Leitindex am Morgen mit einem Minus von 0,3 Prozent taxiert und einem Stand von etwa 6255 Punkten. Am Freitag hatte der Dax 0,6 Prozent tiefer bei 6271,22 Punkten geschlossen.

Was macht Facebook?

Nach dem gefloppten Börsendebüt vom Freitag sind die in Frankfurt gelisteten Aktien von Facebook auf Talfahrt gegangen. Sie rutschten auf bis zu 30,14 Euro ab und lagen damit umgerechnet nur knapp über ihrem Ausgabepreis von 38 Dollar. An der US-Börse Nasdaq hatten die Papiere des Online-Netzwerks am Freitag bei 38,23 Dollar geschlossen. Dabei musste Insidern zufolge Morgan Stanley, die als führende Bank Facebooks Börsengang begleitete, mit massiven Stützungskäufen verhindern, dass die Titel ins Minus rutschten.

An der Wall Street hatten die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland verloren. Der Dow Jones beendete die Sitzung am Freitag 0,6 Prozent tiefer, während der Nasdaq 1,2 Prozent verlor. Der S&P500 fiel um 0,7 Prozent.

In Tokio zog der Nikkei-Index am Montag um 0,2 Prozent auf 8629 Zähler an. Der chinesische Shanghai Composite stieg um 0,4 Prozent auf 2353 Punkte.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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