Acht-Monats-Hoch Euro klettert immer weiter
19.12.2012, 17:45 Uhr
(Foto: REUTERS)
Das Lob der Ratingagentur S&P für Griechenland und der stärker als erwartet ausgefallene Ifo-Index lassen die Anleger an den Devisenmarkt zurückkehren, der Euro überschreitet zeitweise gar die Marke von 1,33 Dollar. Auch die Entwicklung im US-Haushaltsstreit lässt hoffen.
Eine weitere Entspannung in der Schuldenkrise hat den Kurs des Euro auf den höchsten Stand seit acht Monaten getrieben. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,3279 US-Dollar gehandelt. Kurzzeitig überschritt der Euro auch die Marke von 1,33 Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch 1,3224 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3302 (Dienstag: 1,3178) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7518 (0,7588) Euro.
"Die Lage in der Eurozone hat sich weiter beruhigt und die Risikoneigung ist gestiegen", sagte Volker Weber, Devisenexperte von M.M. Warburg. Der stärker als erwartet gestiegene deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex habe für mehr Zuversicht mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung gesorgt. Der Indikator ist im Dezember den zweiten Monat in Folge gestiegen und hat den höchsten Stand seit Juli erreicht. Der zweite Grund war laut Weber die Heraufstufung der Kreditwürdigkeit von Griechenland um gleich sechs Stufen durch die Ratingagentur Standard & Poor's. Nach dem geglückten Anleihenrückkauf lobten die Bonitätswächter am Dienstagabend die Reformanstrengungen in Griechenland und die Entschlossenheit der Eurozone, das Land in der Währungsunion zu halten.
"Auch Italien wird trotz der Anfang des nächsten Jahres anstehenden Wahlen nicht mehr so negativ gesehen", sagte Weber. Die Risikoaufschläge für italienische Anleihen gingen erneut deutlich zurück. "Der Euro kann bis zum Jahresende noch bis auf 1,34 Dollar steigen", so der Experte. Viele Spekulanten hätten bis zuletzt auf einen fallenden Kurs gesetzt und müssten sich nun mit Euro eindecken. Dies treibe die Gemeinschaftswährung im dünneren Handel vor Weihnachten weiter nach oben. Wie nachhaltig die jüngste Entspannung in der Eurozone ist, wird sich laut Weber jedoch erst im nächsten Jahr zeigen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,81610 (0,81280) britische Pfund, 112,36 (110,53) japanische Yen und 1,2096 (1,2080) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1665,00 (1694,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39 920,00 (40 740,00) Euro.
Quelle: ntv.de, rts/dpa