Dow Jones schließt im Minus Hängepartie um Hilfspaket bremst US-Börsen aus
11.08.2020, 22:44 Uhr
(Foto: AP)
Die US-Börsen legen eine regelrechte Achterbahnfahrt hin und schließen im Minus. Den Aufschwung der letzten Tage macht ein ranghoher Republikaner mit seiner Aussage zunichte, dass es gegenwärtig keine Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfsprogramm gebe.
Nach einem weiteren starken Lauf an der Wall Street haben Anleger doch noch Gewinne mitgenommen. Allem Anschein nach könnte es noch bis September dauern, bis das nächste Corona-Hilfspaket fertig geschnürt ist. Eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten sei nach wie vor nicht in Sicht, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die wichtigsten Akteure hätten seit Freitag nicht mehr miteinander gesprochen. Der Dow Jones Industrial schloss letztlich 0,38 Prozent schwächer auf 27686,91 Punkten. Seit Ende Juli war der US-Leitindex um gut 2000 Punkte nach oben gespurtet. Dabei hatte er gleich zu Handelsbeginn an diesem Tag auch wieder die Marke von 28.000 Punkten zurückerobert und bei etwas über 28.150 Punkten den höchsten Stand seit Ende Februar erreicht.
Der marktbreite S&P 500 drehte ebenfalls in die Verlustzone und gab um 0,80 Prozent auf 3333,69 Zähler nach. Der in den vergangenen Wochen stark gestiegene Nasdaq-100-Index sackte um 1,89 Prozent auf 10876,08 Punkte ab. Er leidet nach seinem im Juni neu gestarteten Rekordlauf bereits seit Freitag unter Gewinnmitnahmen.
Hoffnungen auf frischen Wind für die US-Konjunktur gaben dagegen den Finanzwerten Auftrieb. Die Aktien von Bank of America, Citigroup, JPMorgan & Co. stiegen um bis zu 3,2 Prozent. Zu den Favoriten zählten außerdem die Titel von Royal Caribbean, die sich um knapp zwei Prozent verteuerten. Der Kreuzfahrt-Betreiber denkt im Rahmen eines neuen Sicherheitskonzepts über Corona-Tests für Passagiere nach, sobald die Schiffe frühestens Ende Oktober wieder auslaufen. Die Titel der Rivalen Carnival und Norwegian gewannen bis zu drei Prozent.
Auf den Verkaufslisten standen dagegen Firmen, die in den vergangenen Monaten von den Pandemie-Beschränkungen profitiert hatten. Hierzu gehört die Online-Videothek Netflix. Ihre Aktien verbilligten sich um 3,2 Prozent.
Quelle: ntv.de, mba/dpa/rts