Marktberichte

Dax-Vorschau Hellas und Fed nerven die Anleger

Angespannte Ruhe an den Märkten

Angespannte Ruhe an den Märkten

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine turbulente Woche liegt hinter den Börsianern, diie kommende dürfte nicht viel besser werden: Noch immer quälen die griechische Schuldentragödie und die anstehende Fed-Entscheidung die Anleger. Und dann warten auch noch die Hexen.

In dem schier endlosen Griechenland-Drama benötigen die Dax -Anleger vor allem eines: starke Nerven. Auch in den kommenden Tagen dürfte der Schuldenstreit zwischen Athen und den internationalen Geldgebern für ein reges Auf und Ab an den Märkten sorgen. Der Dax beendete den letzten Handelstag der Woche mit einem Abschlag von 1,20 Prozent bei 11 196,49 Punkten. Im Wochenverlauf zeigte er sich damit nahezu unverändert - ein Blick auf den Chart zeigt jedoch die Berg- und Talfahrt.

"Die griechische Tragödie hat mittlerweile eine Überlänge, die selbst geduldige Zuschauer dieses Schauspiels ermüdet", konstatiert Sarah Brylewski vom Brokerhaus Ayondo. Für Unruhe könnte zudem der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwochabend (MESZ) sorgen.

Die meisten Börsianer gehen zwar nicht davon aus, dass die Fed schon im Juni die Zinsen anheben wird. Schließlich hatte die Wirtschaft im ersten Quartal einen Aussetzer und die niedrigere Inflationsrate drängt nicht zum Handeln, wie Commerzbank-Analyst Bernd Weidensteiner in einem Kurzstudie schreibt. Viele Anleger warten allerdings gespannt auf die Erläuterungen der Fed im Anschluss an die Bekanntgabe des Entscheids. Von diesen Aussagen erhoffen sie sich neue Erkenntnisse über den Zeitpunkt der geplanten Zinswende, über die seit Monaten heftig spekuliert wird.

In puncto Griechenland kommen die Verhandlungen über Finanzhilfen für das hoch verschuldete Land nur mühsam voran. Zuletzt gab es einen Rückschlag: Der Internationale Währungsfonds (IWF) zog überraschend sein Verhandlungsteam wegen großer Differenzen aus Brüssel ab. Trotzdem hofft die Regierung in Athen auf eine Einigung beim nächsten Treffen der Euro-Finanzminister am Donnerstag. Gibt es nicht bald einen Kompromiss, droht die Staatspleite Griechenlands.

Spannung auf dem Bond-Markt

Für Wirbel könnte auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) sorgen, wenn er am Dienstag sein Urteil über das umstrittene Anleihe-Ankaufprogramm OMT der Europäischen Zentralbank verkündet. Es sieht vor, dass die Notenbank unter bestimmten Bedingungen Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten aufkaufen darf. Dem Generalanwalt am EuGH zufolge ist OMT mit europäischem Recht vereinbar. Dessen Einschätzung ist für die Richter zwar nicht bindend - in vielen Fällen folgen sie aber der Argumentation. Das 2012 aufgelegte und bislang noch nicht angewandte OMT-Programm ist unabhängig von dem seit März 2015 laufenden EZB-Anleihekäufen im Volumen von 60 Milliarden Euro monatlich.

Hinweise über den Zustand der US-Wirtschaft liefern unter anderem die Zahlen zur US-Industrieproduktion am Montag und die US-Frühindikatoren am Donnerstag. In Europa richten sich die Blicke der Anleger auf den ZEW-Index (Dienstag). Der Optimismus der Börsenprofis in Deutschland hatte zuletzt überraschend deutlich abgenommen. Viele Analysten rechnen im Juni mit einem neuerlichen Rückgang.

Zum Abschluss der Woche müssen sich Investoren wegen des sogenannten Hexensabbat auf größere Kursausschläge einstellen. Am Freitag verfallen Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf einzelne Aktien. Dies sorgt üblicherweise für turbulenten Handel, da Investoren die Kurse derjenigen Papiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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