Wall-Street-Vorschau Konsum beunruhigt US-Anleger
11.05.2014, 14:00 Uhr
Tatsächlich, die Wall Street ist eine Einbahnstraße.
(Foto: REUTERS)
Die kommenden Tage haben es in sich: In New York bereiten sich Händler und Anlagestrategen auf weitere Ergebnisse aus der laufenden Berichtssaison vor. Ein einzelner Name könnte über Wohl und Wehe am Aktienmarkt entscheiden.
Die neue Woche bringt US-Anlegern schwergewichtige Konjunktur- und Konsumsignale: An der Wall Street stehen unter anderem die Geschäftsergebnisse des weltweit umsatzstärksten Einzelhändlers Wal-Mart im Vordergrund. Der US-Konzern hat für die kommenden Tage seine Geschäftszahlen angekündigt.
Die Zahlen des Handelsriesen gelten unter Analysten und Konjunkturexperten als belastbarer Anhaltspunkt für Lage und Perspektiven der US-Verbraucher. Da der private Konsum wesentliche Anteile zur Wirtschaftsleistung der weltgrößten Volkswirtschaft beiträgt, finden die Zwischenbilanzen von verbrauchernahen Unternehmen wie Wal-Mart regelmäßig starke Beachtung.
In Zeiten unsicherer Aussichten an der Börse lechzen Investoren nach verlässlichen Hinweisen für die weitere Entwicklung. Zuletzt schien sich der Aufwärtstrend der großen US-Indizes deutlich abzuschwächen. Der Dow-Jones-Index schloss vor dem Wochenende zwar auf einem Rekordhoch bei 16.583 Punkten, doch im Vergleich zu den Schlussständen von Ende April konnten die US-Indizes nur minimal zulegen.
Vorhang auf für die Bilanzen
Neben den voraussichtlichen marktbewegenden Impulsen von Wal-Mart (Donnerstag) stehen in der kommenden Woche zahlreiche Konjunkturdaten an, die Beobachtern zufolge allerdings kein eindeutiges Bild vom Zustand der US-Konjunktur zeichnen dürften.
Während die Industrieproduktion im April (Donnerstag) laut Analystenschätzungen gesunken sein dürfte, gehen Analysten im Schnitt davon aus, dass das Verbrauchervertrauen (Uni Michigan, Freitag) im Mai zugelegt hat. Fed-Chefin Janet Yellen hatte zuletzt erklärt, sie halte die konjunkturstimulierende Geldpolitik der Notenbank weiterhin für angebracht. Die extrem niedrigen Zinsen von null bis 0,25 Prozent dürfte die Fed nach Ansicht von Experten daher nicht vor Mitte 2015 antasten.
Mehr Aufmerksamkeit werden Anleger in New York daher wohl den Unternehmenszahlen einräumen. Mit Spannung dürften sie dabei verfolgen, ob sich ein Trend verfestigt, wonach US-Unternehmen, die überwiegend auf dem heimischen Markt Umsatz machen, besser fuhren, als Firmen, die vor allem im Ausland Geschäfte machen. Wal-Mart etwa erzielt mehr als Zweidrittel seiner Erlöse in den USA.
Der weltgrößte Chipausrüster Applied Materials, der am Donnerstag seine Zahlen vorlegen will, erwirtschaftet dagegen etwa 80 Prozent seines Umsatzes im Ausland. Der Netzwerkausrüster Cisco Systems steuert sein Zahlenwerk mit Ergebnissen zum dritten Geschäftsquartal Mitte der Woche bei.
Quelle: ntv.de, mmo/rts