Marktberichte

Wall-Street-Vorschau New York sucht Bestätigung

Anfällige Märkte: "Nur eine miserable Nachricht aus Europa" genügt, um das Blatt zu wenden.

Anfällige Märkte: "Nur eine miserable Nachricht aus Europa" genügt, um das Blatt zu wenden.

(Foto: REUTERS)

In den kommenden Tagen müssen sich Aktienhändler an der Wall Street besonders starken Kaffee brauen: Die Berichtsaison zum ersten Quartal nähert sich ihrem Höhepunkt. In der Zahlenflut warten Signale von Schwergewichten wie Goldman Sachs, GE und Microsoft.

Im öffentlichen Bewusstsein der USA sind die Eröffnungsspiele im Baseball ein früher Vorbote des Sommers: In Chicago traten vor dem Wochenende die White Sox gegen die Detroit Tigers an.

Im öffentlichen Bewusstsein der USA sind die Eröffnungsspiele im Baseball ein früher Vorbote des Sommers: In Chicago traten vor dem Wochenende die White Sox gegen die Detroit Tigers an.

(Foto: dpa)

Vom "Business as usual" ist die Wall Street derzeit weit entfernt: Auf der einen Seite schauen Anleger an den US-Börsen gespannt auf die Bilanzsaison, die in der kommenden Woche ihren Höhepunkt erreicht. Auf der anderen Seite sorgen sie sich um einen Abschwung der Weltwirtschaft, auf den zuletzt einige Daten hindeuteten. Das Zusammenspiel von Geschäftsberichten und Konjunkturdaten dürfte über die Richtung in den kommenden Tagen entscheiden, heißt es aus New York.

Der Auftakt des Berichtszeitraums mit dem Aluminiumkonzern in der vergangenen Woche verlief erfreulich, auch die Großbanken und überzeugten. Von den 32 S&P-Unternehmen, die bisher Einblick ins abgelaufene Quartal gaben, schnitten gut 75 Prozent besser ab als erwartet.

Zu Beginn der kommenden Woche startet eine der geschäftigsten Wochen an der Wall Street: 86 Firmen veröffentlichen ihre Ergebnisse. Das Quartalszahlen-Gewitter entlädt sich unter anderem über Großbanken wie Citigroup, und Morgan Stanley sowie über Dow-Schwergewichten wie Intel, General Electric, DuPont oder .

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Obwohl diese Bilanzen die Börsianer in Atem halten, sind Nachrichten aus der Eurozone genauso von Interesse. "Die Geschäftsberichte übertreffen die Erwartungen. Die Prognosen sind ziemlich optimistisch. Allerdings benötigt es nur eine miserable Nachricht aus Europa, um das Heft zu übernehmen", sagte Analyst Jack Albin von der Chicagoer Harris Private Bank.

Nachdem das zu Jahresbeginn so schwach ausgefallen war wie zuletzt vor drei Jahren, und die Bedenken über Spaniens Finanzstabilität wieder zugenommen hatten, - und das obwohl JPMorgan überzeugende Zahlen abgeliefert hatte.

Die miesesten 14 Tage seit letztem Herbst

Die Wall Street erlebte damit ihre schlechtesten zwei Wochen seit November. Der Dow-Jones-Index beschloss die zwei Wochen mit einem Minus von 2,7 Prozent auf 12.849 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 fiel ebenfalls 2,7 Prozent auf 1370 Zähler. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq ging bei 3011 Stellen aus dem Handel.

Investor Kei Sasaki sprach von einer Korrektur, auf die jeder gewartet habe. Investmentstratege Paul Mendelsohn hält einen Rückgang des S&P auf 1358 Punkte für möglich.

Auf der Konjunkturseite herrscht in den USA Verunsicherung. Dieser fiel schwächer aus als erwartet. "Es ist spannend, zu sehen, ob dies der Beginn einer leichten Korrektur ist - ob die Arbeitslosenzahlen nur ein Vorbote waren", sagte Analyst Stephen Massoca von Wedbush Morgan.

In der kommenden Woche werden nur wenige Konjunkturdaten bekanntgegeben.

Bei den Einzelhandelsumsätzen am Montag rechnen Experten im Schnitt mit einem Anstieg von 0,4 Prozent, bei der Industrieproduktion am Tag darauf mit einem Plus von 0,3 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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