Nervöse Euro-Zone Ölpreis hoch, Goldpreis auch
10.01.2011, 12:45 UhrDie Schuldenkrise schlägt wieder zu, die Nervosität ist zurück an den Finanzmärkten. Zu spüren bekommen es neben Euro und Öl vor allen Industrie- und Edelmetalle.
Die Sorgen um eine mögliche Verschärfung der Euro-Krise beschäftigen auch die Rohstoffmärkte. Die Talfahrt des Goldpreises ist vorerst gestoppt. Das Edelmetall wurde mit 1367,66 Dollar je Feinunze in etwa auf Vortagesniveau gehandelt. Gold wurde Händlern zufolge wieder als vermeintlich sicherer Hafen angesteuert.
Ungeachtet entschiedener Dementis aus Berlin und Lissabon wächst nach Angaben eines hochrangigen Vertreters der Euro-Zone der Druck auf das finanziell schwer angeschlagene Portugal, unter den Rettungsschirm der Gemeinschaft zu schlüpfen. In der ersten Januarwoche hatte der Goldpreis in der Hoffnung auf eine Erholung der US-Wirtschaft und ein rascheres Ende der lockeren Geldpolitik der Fed noch so stark nachgegeben wie seit Mai 2010 nicht mehr.
Industriemetalle teurer
Ein stärkerer Dollar und die Schuldenkrise in einigen Staaten der Euro-Zone drückten indes den Kupferpreis. Das Industriemetall verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 9350 Dollar je Tonne. Angesichts der Spekulation um die Finanzlage Portugals sank der Euro gegenüber dem Dollar nahezu auf den tiefsten Stand seit vier Monaten. Eine stärkere US-Währung macht Industriemetalle für Investoren außerhalb des Dollar-Raumes teurer.
Händlern zufolge gab es bei Kupfer aber auch Anleger, die den Kursrückgang für Zukäufe nutzten. Auch der Aluminium-Preis im Parketthandel gab um 0,6 Prozent auf 2492 Dollar je Tonne nach. Händler begründeten dies mit einem Anstieg der Lagerbestände an der London Metal Exchange um fast 100.000 Tonnen, dem stärksten Anstieg innerhalb eines Tages seit Mai 2009.
Ölpreis schlägt Leck
Ein Leck in einer wichtigen Pipeline in Alaska hat den Ölpreis in der neuen Handelswoche kräftig in die Höhe getrieben. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete im asiatischen Handel mit 89,98 Dollar zeitweise 2,2 Prozent mehr als am Freitag. Sollte die Schließung der Trans Alaska Pipeline mehr als ein oder zwei Wochen dauern, müsse mit weiteren kräftigen Preisaufschlägen gerechnet werden, sagten Börsianer.
Die Abdichtung werde zwar voraussichtlich nicht allzu lange dauern. Vor dem Hintergrund der Ölpest im Golf von Mexiko im vergangenen Jahr könne es aber dauern, bis die Behörden grünes Licht für die Wieder-Inbetriebnahme gäben. Nordseeöl der Sorte Brent wurde mit bis zu 94,70 Dollar 1,5 Prozent teurer gehandelt.
Quelle: ntv.de, rts/DJ