Konsum hilft Home Depot US-Börsen verlieren an Fahrt
14.08.2012, 23:00 Uhr
Da sind sie, die Daten aus dem US-Einzelhandel, und sie sehen gut aus.
(Foto: REUTERS)
Die erfreulichen Daten aus dem US-Einzelhandel können an der Wall Street keinen länger anhaltenden Rückenwind entfachen: Die großen Börsenbarometer zeigen zum Handelsschluss Anzeichen der Schwäche. Die Umsätze bleiben niedrig. Noch sind viele US-Anleger nicht aus dem Urlaub zurück.
Die New Yorker Aktienmärkte haben sich am zweiten Handelstag der Woche bei äußerst dünnen Umsätzen nur wenig vom Fleck bewegt. Im späten Geschäft gaben die New Yorker Aktienmärkte ihre leichten Kursaufschläge aus dem frühen Geschäft wieder ab. Anleger sprachen von Ermüdungserscheinungen des Marktes, nachdem der S&P-Index in sieben der vergangenen acht Sitzungen zugelegt hatte.
Der Dow-Jones-Index mit den 30 Standardwerte der US-Börsenlandschaft notierte zum Handelsschluss nur noch 0,02 Prozent im Plus bei 13.172,14 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gab mit minus 0,01 Prozent minimal auf 1403,93 Punkte ab. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,18 Prozent auf 3016,98 Zähler. In Frankfurt war der Dax mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 6974 Punkten aus dem Handel gegangen.
Überraschend gute Geschäfte der US-Einzelhändler sorgten im frühen Handel für moderate Gewinne. Die positive Wirkung der jüngsten Konjunktursignale aus dem US-Konsum dominierten den Handelsverlauf über weite Strecken.
Die anziehende bescherte den Einzelhändlern im Juli nach mehrmonatiger Durststrecke wieder höhere Umsätze. Die Händler hatten 0,8 Prozent mehr in den Kassen als im Juni. Es war das dickste Plus seit Februar.
Laut Analyst Tobias Basse von der NordLB relativierten deutliche Abwärtsrevisionen für Juni aber das positive Bild der vom US-Handelsministerium vorgelegten Zahlen. "Trotzdem sind sie ein weiterer Hinweis auf eine robuste US-Wirtschaft", sagte der Experte. "Insofern starten wir mit einem gewissen Optimismus in das zweite Halbjahr."
Die New Yorker Anleger blickten vor allem über den Atlantik: In der Eurozone . Die Wirtschaft in der Alten Welt schrumpfte im zweiten Vierteljahr um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Experten hatten mit Zahlen auf diesem Niveau gerechnet. "Der Markt ist schon damit zufrieden, wenn sich die Wirtschaftslage nicht noch mehr verschlechtert", kommentierte Rick Meckler von LibertyView Capital Management die verhaltenen Reaktionen in New York.
Gegen den Abwärtstrend in Europa mit einem Plus von 0,3 Prozent. Meckler würdigte die Zahlen aus Deutschland als Zeichen der Stabilität, die den Aktienmärkten im eher zähen Sommergeschäft ihrerseits als Antrieb dienten.
Besonders gefragt waren die Titel der Baumarktkette Home Depot, die 3,6 Prozent zulegten. Der Weltmarktführer hatte ausgewiesen und durch eine strenge Kostenkontrolle den schwächelnden Absatz ausgeglichen.
Ebenfalls unerwartet gute Quartalzahlen ließen den Aktienkurs des Bekleidungsherstellers Michael Kors Holdings sogar um über 16 Prozent in die Höhe schnellen.
Der Kosmetikkonzern Estee Lauder erfreute die Anleger ebenfalls mit ermutigenden Quartalszahlen sowie mit der Aussicht auf weiteres Umsatzwachstum und wurde mehr als neun Prozent höher gehandelt.
Rund 27 Prozent steil abwärts ging es dagegen für das Schnäppchenportal Groupon. Das Unternehmen und gab einen verhaltenen Gewinnausblick.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 560 Mio. Aktien den Besitzer. 1458 Werte legten zu, 1502 gaben nach und 138 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,56 Mrd. Aktien 940 im Plus, 1525 im Minus und 119 unverändert.
Quelle: ntv.de, nne/dpa/rts