Marktberichte

US-Wirtschaft mit Wachstumsdelle Wall Street schließt schwach

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(Foto: AP)

Nur wenige hundert Punkte fehlen dem Dow-Jones-Index zum Allzeithoch, doch eine schockierend schwache Wirtschaftsentwicklung macht dem Sprung darüber vorerst einen Strich durch die Rechnung. Gute Quartalsberichte können zwar überzeugen, aber der Fed-Entscheid lockt keinen hinter dem Ofen hervor.

Überraschend schwache Konjunkturdaten haben die Kurse an der New Yorker Börse am Mittwoch belastet. Die US-Wirtschaft schrumpfte überraschend Ende 2012, dabei war mit einem klaren Plus gerechnet worden. Für wenig Begeisterung sorgte auch die Fed. Die US-Notenbank hält zwar - wie weithin erhofft - ihre Geldschleusen weiter offen. Richtige Freude mochte aber nicht aufkommen, denn die Federal Reserve sieht sich aufgrund der schwächelnden Wirtschaft gezwungen, an ihrer lockeren Geldpolitik festzuhalten.

Der Dow-Jones-Index gab 0,3 Prozent auf 13.910 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,4 Prozent auf 1501 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq schloss 0,4 Prozent schwächer bei 3142 Punkten. Der Dax war in Frankfurt mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 7811 Stellen aus dem Handel gegangen.

Die US-Wirtschaft hat die schwerste Krise seit Jahrzehnten immer noch nicht ganz überwunden, wie neue Daten zeigten. Im Schlussquartal 2012 war die größte Volkswirtschaft der Welt überraschend geschrumpft, wenn auch nur leicht. Das beweist, dass die Wirtschaft immer noch auf die Hilfe der Notenbank angewiesen ist. Die Fed schreibt den Rücksetzer hauptsächlich dem Hurrikan Sandy und der Furcht vor der Fiskalklippe zu, die Betriebe und Staat veranlasste, geplante Ausgaben aufzuschieben. Die Währungshüter rechnen aber damit, dass die Wirtschaft zum Wachstum zurückkehrt und dass der Arbeitsmarkt sich erholt.

Speziell was den Arbeitsmarkt betrifft, könnten sie Recht haben. Der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP vom heutigen Mittwoch, der als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag gilt, fiel überraschend gut aus.

Bilanzen, Bilanzen

Am Aktienmarkt bewegten Unternehmensberichte die Kurse. Aktien von Amazon verteuerten sich um 4,8 Prozent - trotz gemischt ausgefallener Geschäftszahlen. Investoren erwärmten sich für die operative Entwicklung des Unternehmens. Die Stärke des Betriebsergebnisses im 4. Quartal überzeugte Anleger, die über schwächere Quartalsumsätze und einen eher verhaltenen Ausblick hinwegsahen.

Der Halbleiterkonzern Broadcom enttäuschte Investoren mit einem schwachen Ausblick. Das Viertquartalsergebnis fiel dagegen besser als prognostiziert aus. Die Aktie stieg um 0,5 Prozent. Sehr gute Quartalszahlen legte Unisys vor, deren Aktienkurs um 15 Prozent nach oben sprang. Überzeugende Geschäftszahlen verhalfen der Boeing-Aktie zu einem Kursplus von 1,3 Prozent.

Facebook-Aktien wurden von der Erwartung beflügelt, dass das soziale Netzwerk nach Börsenschluss gute Geschäftszahlen vorlegen werde. Die Titel gewannen 1,5 Prozent. Nachbörslich gaben sie jedoch ab.

Aktien von Research in Motion (RIM) büßten 12 Prozent ein. Das kanadische Unternehmen will künftig so heißen wie sein wichtigstes Produkt, nämlich Blackberry. RIM stellte außerdem zwei neue Geräte vor, den Blackberry Z10 und den Blackberry Q10. Das Touchscreen-Gerät Z10 wird in den USA aber erst im März zu haben sein. Das nahmen die Anleger dem Unternehmen übel.

Der US-Flugzeughersteller Boeing sieht sich mit sinkenden Gewinnen, konfrontiert, rechnet 2013 aber nicht mit deutlichen Einbußen durch die Batterie-Probleme beim Dreamliner. Im 4. Quartal sank der bereinigte Gewinn, allerdings nicht so stark wie erwartet. Der Umsatz kletterte um 14 Prozent auf 22,3 Mrd. Dollar. Boeing-Aktien fielen um 1,3 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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